Vorsorge bei Frauen | Marien Hospital Herne
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Vorsorge für Frauen
Frauenheilkunde

Vorsorge

Die Entstehung bösartiger Tumorerkrankungen lässt sich durch vorbeugende Maßnahmen vielfach vermeiden. Wichtigste Maßnahme ist in diesem Zusammenhang sicherlich die jährliche Kontrolluntersuchung beim Gynäkologen. Im Gespräch mit der Ärztin oder dem Arzt des Vertrauens können Risikofaktoren abgeschätzt, Lebensstilmodifikationen besprochen und im Fall des Falles die notwendigen therapeutischen Schritte eingeleitet werden. Frauen, die regelmäßig zur Vorsorgeuntersuchung gehen, können kaum durch das Sicherheitsnetz fallen, denn fast alle bösartigen Erkrankungen oder deren Vorstufen werden im Zuge der jährlichen Kontrolle entdeckt. Zudem kann das persönliche Krebsrisiko durch eine gesunde Lebensführung mit moderater Bewegung, Gewichtsreduktion (bei Übergewicht), ausgewogener Ernährung, moderatem Alkoholkonsum und Vermeiden von Zigarettenkonsum gesenkt werden.

Vorsorge – die wichtigsten Maßnahmen

  • Jährliche Kontrolluntersuchungen beim niedergelassenen Frauenarzt
  • HPV-Impfung in Anspruch nehmen
  • Frühsymptome wie irreguläre Blutungen, Unterleibsschmerzen, unerklärliche Zunahme des Bauchumfangs oder andauerndes Völlegefühl ernst nehmen und abklären lassen
  • Regelmäßige Mammografie (Bruströntgen), spätestens ab dem 50. Lebensjahr
  • Coloskopie (Darmspiegelung) ab dem 50. Lebensjahr
  • Gesunder Lebensstil (Vermeiden von Übergewicht, regelmäßige sportliche Betätigung, ausgewogene Ernährung)
Genetische Beratung bei familiärem Brust- und Eierstockkrebs

Die Beratung von Frauen mit Verdacht auf Vorliegen einer familiären Brust- und Eierstockkrebserkrankung erfolgt in Kooperation mit dem Zentrum für Humangenetik der Ruhr Universität Bochum (Leiter: Prof. Dr. med. Jörg T. Epplen).

Vererbung von Brustkrebs

Das Risiko für Frauen, im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs zu erkranken, beträgt zehn bis zwölf Prozent. Etwa 50 % der Brustkrebsfälle treten nach dem 60. Lebensjahr auf und sind durch das Lebensalter bzw. verschiedene andere Risikofaktoren bedingt. Nur bei etwa fünf Prozent sind erblich bedingte (genetische) Veränderungen die Ursache für den Brustkrebs.

Erblich bedingter Brustkrebs tritt familiär gehäuft und oft bereits in jungen Jahren auf. Die Vererbung erfolgt autosomal-dominant. Dies bedeutet für Kinder eines betroffenen Elternteiles ein Risiko von 50 %, veränderte Gene zu erben. Das Brustkrebsgen kann auch durch den Vater vererbt werden.

Vererbung von Eierstockkrebs

Das Risiko für Frauen, im Laufe ihres Lebens an Eierstockkrebs zu erkranken, beträgt lediglich 1-2 Prozent. Falls eine genetische Risikosituation vorliegt, erhöht sich diese Wahrscheinlichkeit auf ca. 40 Prozent. Im Gegensatz zur Brustkrebsfrüherkennung sind die Möglichkeiten der Eierstockkrebsfrüherkennung nur eingeschränkt.
Regelmäßige Untersuchungen können helfen, im Einzelfall einen Eierstockkrebs im Frühstadium zu diagnostizieren. Eine vorbeugende Entfernung der Eierstöcke und Eileiter reduziert das Risiko für Eierstockkrebs nennenswert.

Sie sollten an ein genetisches Beratungsgespräch denken, wenn in Ihrer Familie einer der folgenden Fälle eingetreten ist:

  • 1 Brustkrebsfall unter 35 Jahren
  • 2 Brustkrebsfälle unter 50 Jahren
  • 3 Brustkrebsfälle unter 60 Jahren
  • 1 Brustkrebsfall unter 50 und ein Eierstockkrebsfall jeglichen Alters
  • 2 Eierstockkrebsfälle jeglichen Alters
  • männlicher und weiblicher Brustkrebsfall

Bei dem Test handelt es sich um eine molekularbiologische Untersuchung, die in den meisten Fällen aus weißen Blutkörperchen durchgeführt wird, manchmal auch aus dem Tumorgewebe selbst. Im Rahmen dieser Untersuchung wird die Abfolge des genetischen Codes im Zellkern aufgeschlüsselt (sequenziert), um so relevante Änderungen des genetischen Codes, sogenannte Mutationen, identifizieren zu können.

Was bedeutet ein positives Testergebnis?

Ein positives Testergebnis bedeutet ein deutlich erhöhtes Risiko, im Laufe Ihres Lebens an Brust- und/oder Eierstockkrebs zu erkranken. 78 % der Frauen, die ein verändertes Brustkrebsgen 1 tragen, erkranken bis zum 70. Lebensjahr an Brustkrebs, 48 % an Eierstockkrebs. Das Risiko für Frauen mit verändertem Brustkrebsgen 2 beträgt 70 % bis zum 70. Lebensjahr, das Risiko für Eierstockkrebs ist nur gering erhöht.

Wie können Sie bei einem positiven Testergebnis vorbeugen?

Empfohlen wird ein engmaschiges, halbjährliches Kontrollschema an Untersuchungen. Leider bestehen zur Früherkennung von Eierstockkrebs nur beschränkte Möglichkeiten. Vorbeugend kann man jedoch, nach abgeschlossenem Kinderwunsch, die Eierstöcke entfernen lassen. Dadurch wird das Risiko an Eierstockkrebs zu erkranken um 95 %, das Risiko für Brustkrebs um 53 % gesenkt. Ebenfalls besteht die Möglichkeit, beide Brüste zu entfernen und gleichzeitig mit einer plastisch-chirurgischen Operation wieder aufzubauen. Das Risiko für Brustkrebs wird dadurch auf ca. zehn Prozent gesenkt.

Was bedeutet ein negatives Testergebnis?

Wenn kein Brustkrebsgen verändert vorliegt, heißt es nicht, dass sie nicht im Laufe Ihres Lebens an Brustkrebs erkranken können. Es besteht nur kein zusätzliches genetisches Risiko zu den bestehenden inneren (endogenen) und äußeren (exogenen) Einflüssen.

Die normalen Vorsorgeuntersuchungen sollten auf alle Fälle durchgeführt werden.

 

 

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