Marien Hospital Herne - Pudendale Neuromodulation
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Marien Hospital Herne
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Abteilung für Neuro-Urologie

Pudendale Neuromodulation

Die pudendale Neuromodulation wird zur Therapie einer Pudendus-Neuralgie eingesetzt. Die Pudendus-Neuralgie ist eine seltene Ursache für heftige, zum Teil einschießende Schmerzen im Genitalbereich und in der Dammregion. Sie wird durch mechanische oder entzündliche Schädigung des Schamnervs (Nervus pudendus) in der Beckenregion ausgelöst. Dieser Nerv ist für die sensiblen Empfindungen des Hautbereichs der Analregion, des Damms und des Hodensacks beziehungsweise der Schamlippen zuständig. Daneben ist der Nervus pudendus aber auch für die Steuerung des äußeren Afterschließmuskels und der Beckenbodenmuskulatur verantwortlich. Die Dammschmerzen sind ein- oder beidseitig und können unterschiedlich weit nach vorn oder hinten ausstrahlen. Die Schmerzen nehmen im Sitzen oder beim Stuhlgang zu, über Nacht typischerweise ab. Die Krankheit ist chronisch, die Schmerzen sprechen auf die üblichen Schmerzmittel nicht an. In vielen Fällen ist die Ursache der Pudendus-Neuralgie nicht bekannt. Oft tritt sie im Zusammenhang mit einer Verletzung im Becken(boden)bereich, Operationen und sportlichen Aktivitäten, vor allem Radfahren, auf. Röntgen-Befunde sind meist unauffällig, aber elektrophysiologische Untersuchungen zeigen eine verlängerte Leitgeschwindigkeit des Schamnervens. Eine Schmerzlinderung infolge einer Blockade des Pudendus-Nerven durch Injektion von Betäubungsmitteln auf Höhe des Pudendus-Kanals ist ein wichtiger diagnostischer Hinweis, leider lindert sie nur für kurze Dauer.

Die Abteilung für Neuro-Urologie hat sich auf die Diagnose und Therapie der Pudendus-Neuralgie spezialisiert. Wir bieten neben der Messung der Nervenleitgeschwindigkeit die diagnostische als auch therapeutische Infiltration des Nervens an und besitzen allerhöchste Expertise in der Therapie dieses Schmerzsyndroms durch pudendale Neuromodulation.

Pudendale Neuromodulation – Anwendung

Die pudendale Neuromodulation (PNM) ist ein noch junges Therapie-Verfahren zur neuromodulativen Behandlung chronischer Erkrankungen der Harnblase und des Beckens und wird überwiegend bei dortigen Schmerzsyndromen und v.a. der pudendalen Neuralgie eingesetzt. Hierbei wird eine dauerhafte Schmerzlinderung durch elektrisch herbeigeführte Veränderung und Unterbrechung der Schmerzempfindung und -weiterleitung über den Schamnerven erzielt.

Da die Platzierung der Stimulationselektroden am Schamnerv operationstechnisch anspruchsvoll ist und hohe operative Erfahrung erfordert wird die PNM bislang in Deutschland nur in wenigen spezialisierten Zentren angewandt. Durch die Entwicklung eigener, optimierter Operationstechniken wird die PNM in der Abteilung für Neuro-Urologie inzwischen als etabliertes Routine-Verfahren durchgeführt.

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