Colitis ulcerosa | Marien Hospital Herne
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Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie

Colitis ulcerosa

Bei der Colitis ulcerosa handelt es sich um eine chronisch entzündliche Darmerkrankung des Dickdarms, die sich in der Regel vom Enddarm (Rektum) über den restlichen Dickdarm ausbreitet. In Deutschland sind schätzungsweise 150.000 Menschen an Colitis ulcerosa erkrankt. Grundsätzlich kann die Krankheit in jedem Alter auftreten. Am häufigsten sind jedoch Personen im Alter von 15 bis 40 Jahren von Colitis ulcerosa betroffen. Die Colitis ulcerosa wird in drei Schweregrade unterteilt, je nach Schweregrad unterscheiden sich die Symptome und die Behandlung.

Colitis ulcerosa – Symptome

Die Colitis ulcerosa tritt in Schüben auf. Zu den klassischen Symptomen während eines Schubs zählen blutiger und schleimiger Durchfall, viele kleine Stuhlentleerungen über den Tag verteilt, krampfartige Bauchschmerzen und andauernder, schmerzhafter Stuhldrang. Außerdem kann es auch zu Gelenkschmerzen, Geschwürbildungen der Haut und der Mundschleimhaut sowie zu Auswirkungen auf die Augen kommen. Colitis ulcerosa kann bei Betroffenen auch zu Rückenschmerzen und Leberschäden führen.

Colitis ulcerosa – Diagnose

Um eine Colitis ulcerosa eindeutig zu diagnostizieren, sind unterschiedliche Untersuchungen nötig. Neben einer Anamnese, der Abfrage der Patientengeschichte, und einer Blutuntersuchung, erfolgt eine Stuhluntersuchung. Die Stuhlprobe wird auf verschiedene Krankheitserreger getestet, um eine Infektion mit einem der Erreger auszuschließen. Anschließend wird eine Darmspiegelung (Koloskopie) durchgeführt. Der Arzt kann so Geschwüre in der Darmschleimhaut erkennen, denn diese sind typisch für eine Colitis ulcerosa. Außerdem wird während der Darmspiegelung Gewebe entnommen und anschließend im Labor untersucht. Eine Colitis ulcerosa kann so mit einer großen Sicherheit diagnostiziert werden.

Colitis ulcerosa – Behandlung

Die Behandlung einer unkomplizierten Colitis ulcerosa erfolgt in der Regel medikamentös mit dem Ziel, die Entzündung einzudämmen und somit eine sogenannte Remission zu erreichen. Mit einer Remission ist der beschwerdefreie Zustand gemeint. In den meisten Fällen wird die Colitis ulcerosa mit einem entzündungshemmenden Zäpfchen oder alternativ mit Einläufen oder Schäumen behandelt. Falls das nicht ausreichen sollte, verabreicht der behandelnde Arzt zusätzlich ein Kortisonpräparat.

Patienten mit Colitis ulcerosa haben außerdem ein erhöhtes Risiko an Krebs zu erkranken. Daher benötigen die Betroffenen eine lebenslange Überwachung mit wiederholten Darmspieglungen und Gewebeentnahmen.

Während eines akuten Schubes kann es zu Komplikationen kommen, hierbei kommt es zu hohem Blutverlust und einer Verschiebung des Elektrolythaushaltes. Außerdem kann es zu einem Darmdurchbruch (Perforation) kommen. Mit Hilfe von Steroiden, können die Symptome behandelt werden. Eine Röntgenaufnahme oder eine Computertomographie kann außerdem zeigen, ob sich freie Luft in der Bauchhöhle befindet oder sogar ein Megakolon vorliegt. Ein Megakolon ist eine unnatürliche Erweiterung des Dickdarms. Bei einem Megakolon muss sofort operiert werden, da es lebensbedrohlich sein kann.

Colitis ulcerosa – operative Behandlungsverfahren

Bei 2 % der Patienten mit einer Proktitis, also einer Entzündung des Rektums, ist eine Operation notwendig. Wenn die Betroffenen an einer ausgedehnten Colitis (Bild 3) leiden, ist eine Operation in 10-30 % der Fälle nötig. Eine Operation wird immer in Absprache zwischen Chirurgie und Gastroenterologie durchgeführt und immer dann in Betracht gezogen, wenn die Medikamente keine Wirkung zeigen und die Häufigkeit der Schübe trotz Therapie zunehmen.

Wirken Medikamente nicht mehr und kommt es in der Folge zu schweren Verläufen und nicht bösartigen Zellveränderungen (Dysplasien), ist die sogenannte totale Kolektomie mit ileoanaler Pouchanlage das Operationsverfahren der Wahl. Die Operation wird laparoskopisch, also minimal-invasiv, durchgeführt. Bei dieser Methode entnimmt der Chirurg den gesamten Dickdarm und stellt anschließend eine Verbindung vom Dünndarm zum After her. So wird eine Art Ersatzdickdarm geschaffen. Das nennen Ärzte Poch. Mit Hilfe dieser Methode wird eine Stuhlinkontinenz vermieden und die Betroffenen brauchen keinen dauerhaft künstlichen Darmausgang (Stoma).

Bei einem Megakolon wird die Operation in zwei Schritten durchgeführt. Zu Beginn verläuft die Operation so wie bei einer totalen Kolektomie mit ileoanaler Paouchanlage. Jedoch wird in diesem Fall zunächst ein schützendes Stoma angelegt, um die Nähte an Dünndarm und Pouch verheilen zu lassen. Dazu wird eine Dünndarmschlinge über die Bauchwand abgeleitet. Ein Beutel fängt dann den Stuhl außen auf und muss mehrmals täglich entleert werden. Nach ca. vier Monaten wird der künstliche Darmausgang in einer kleinen Operation wieder zurückverlegt und der Stuhlgang nimmt den Weg über den Pouch.

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