Marien Hospital Herne - Analkarzinom
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Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie

Analkarzinom

Analkarzinome sind bösartige Tumore des Anus und werden in Analkanal- und Analrandkarzinome unterschieden. In Deutschland kommen sie sehr selten vor, weniger als einer von 100.000 Menschen erkrankt pro Jahr. Betroffene haben häufig ein Alter von ca. 65 Jahren.

Der Anus, einschließlich des Analkanals, stellt das äußere Ende des Enddarms dar und reicht von der Schleimhaut des Enddarms (Rektum) bis an die Haut. Aufgrund der Beschaffenheit der Schleimhaut und Haut, aus denen sich diese Tumore bilden, sind die Tumore des Analkanals und Analrandes meist Plattenepithelkarzinome, einer der häufigsten Hauttumore. Am Übergang zum Enddarm sind es häufig Adenokarzinome, einem Tumor aus veränderten Drüsengewebe.

Analrandkarzinome sind oftmals besser zu erkennen und treten verstärkt bei Männern auf, während Analkanalkarzinome bei Frauen häufiger sind. Etwa zwei Drittel aller Analkarzinome sind Plattenepithelkarzinome. Eine Unterscheidung der Tumorlokalisation und Tumorentität ist sinnvoll, da sich die Behandlung unterscheidet.

Analkarzinom – Ursachen

Die Ursachen für die Entstehung dieser bösartigen Wucherungen sind weitestgehend unbekannt. Zu den Risikofaktoren gehören Infektionen mit HPV (humanes Papillomavirus Typ 16, 18 und 58), HSV (Herpes simplex Virus Typ 2), Immunsuppression, Promiskuität, chronisch entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn, chronische Fisteln, nach Strahlenbehandlung und Tabakkonsum.

Analkarzinom – Symptome

Analkarzinome machen sich bemerkbar durch Schmerzen, Blutungen, Juckreiz und gegebenenfalls Stuhlunregelmäßigkeiten. Manchmal finden sich vergrößerte Leistenlymphknoten oder tastbare Verhärtungen am Anus.

Analkarzinom – Diagnose

Neben der proktologischen Standarduntersuchung sollten die Sono- und Endosonographie durchgeführt werden, um zu beurteilen wie tief das Karzinom ausgedehnt ist und eine Zuordnung zu „Analkanal- „oder „Analrandkarzinom“ zu treffen. Auch sollte beurteilt werden, ob es ein fortgeschrittener Enddarmtumor ist, der in den Analkanal wächst. Proben zur histologischen Sicherung, also einer feingeweblichen Untersuchung, sind hierfür unbedingt nötig. Im Anschluss erfolgen neben der allgemeinen körperlichen Untersuchung die Schnittbilddiagnostik (CT und bzw. oder MRT) des Beckens und der Leistenregion, eine komplette Koloskopie (Darmspiegelung) sowie Bestimmung der Tumormarker CEA und SCC im Blut.

Analkarzinom – Operative Behandlungsverfahren

Wenn alle Untersuchungen die für eine Diagnose notwendig sind, abgeschlossen sind, werden die Ergebnisse in einer interdisziplinären Tumorkonferenz aus verschiedenen Fachabteilungen besprochen und ein individueller Therapieplan erstellt.

Bei fortgeschrittenen Tumoren ist in erster Linie eine lokale Strahlentherapie ggf. in Kombination mit einer systemischen Chemotherapie notwendig. Es wird zunächst eine Strahlen-Chemotherapie durchgeführt. Wenn diese Therapie nur teilweise oder gar nicht erfolgreich ist, erfolgt die operative Entfernung. Bei größeren Analkarzinom erfolgt die Operation laparoskopisch mit der Knopflochmethode oder robotisch mit einem Operationsroboter in Kombination mit offen chirurgischen Eingriff durch den Anus. Es wird ein außerdem ein künstlicher Darmausgang angelegt. In manchen Fällen, wenn zum Beispiel der Schließmuskel nicht betroffen ist, kann der Tumor operativ lokal entfernt werden ohne dass ein künstlicher Darmausgang notwendig ist.

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