Marien Hospital Herne - Darmvorfall
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Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie

Darmvorfall

Bei einem Darmvorfall (Rektumprolaps) handelt es sich um das Hervortreten von Darmschleimhaut aus dem After. Der Darmvorfall ist häufig die Folge einer chronischen Verstopfung. Nicht selten ist sie kombiniert mit einer Hernie oder einer chronischen Entzündung des Dickdarms (Sigmoiditis), die auf das Rektum drückt. Der Darmvorfall wird unter dem Begriff des obstruktiven Defäkationssyndroms zusammengefasst, das als Entleerungsstörung des Darms gilt.

Darmvorfall – Symptome

Die Symptome bei einem Darmvorfall können vielfältig oder kombiniert auftreten. Nicht selten kommt es zu einer chronischen Stuhlverstopfung des Darms (Obstipation) in Kombination mit Stuhlinkontinenz und dem Gefühl der unvollständigen Stuhlentleerung. Begleitend kommt es zu Stuhlschmieren und Juckreiz rund um die Analgegend. Weiterhin können Schmerzen in der Analgegend sowie Blut- und Schleimauslagerungen auf dem Stuhl auftreten. Durch die chronische Belastung der Analhaut kann es zu Ekzem- oder Geschwürbildungen kommen.

Darmvorfall – Diagnose

Die Diagnose Darmvorfall kann neben der Dokumentation der Krankheitsgeschichte (Anamnese) und der proktologischen Basisuntersuchung durch eine Ultraschalluntersuchung, eine Röntgenuntersuchung der Stuhlentleerung oder einen Kolonkontrasteinlauf gestellt werden. Bei Letzterem wird ein Kontrastmittel in den Enddarm eingeführt. Dieses dient der verbesserten Darstellung des Dickdarms auf den Röntgenaufnahmen.

Darmvorfall – Behandlung konservativ

Die konservativen Maßnahmen verzögern ein Fortschreiten der Erkrankung. Dabei werden individuell Therapiepläne erstellt, diese beinhalten unter anderem eine Ernährungsberatung, Verhaltenstraining, Toilettentraining, Sport und körperliche Aktivität, Beckenbodentraining und Elektrostimulation.

Darmvorfall – Behandlung operativ

Außerdem gibt es verschiedene Operationsverfahren, die durch den Anus (peranal) oder durch die Bauchhöhle (transabdominal) durchgeführt werden. Es handelt sich hierbei um Verfahren bei denen Teile des Darms entfernt oder fixiert werden. Welches dieser Verfahren geeignet ist, kommt auf den Gesamtzustand des Patienten an. Hierbei spielen Leidensdruck, Voroperationen oder kombinierte Veränderungen eine wichtige Rolle. Manchmal bietet es sich an von peranal sowie transabdominal zweizeitig – in zwei zeitlich voneinander getrennten Phasen – vorzugehen. Die transabdominale Vorgehensweise erfolgt, wenn dies möglich ist, mithilfe eines OP-Roboters.

Sigmaresektionsrektopexie

Wenn der Mastdarm des Patienten zu lang ist, und dies die Ursache für den Darmvorfall ist, kann eine Sigmaresektion Abhilfe schaffen. Bei dieser Operation wird das zu lange Stück vom Mastdarm (Sigma) während einer Bauchspieglung (Laparoskopie) herausgeschnitten und der Darm gegen ein Abrutschen nach unten fixiert. Dies erfolgt laparoskopisch oder mithilfe eines OP- Roboters. Die Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie gehört zu den wenigen in Europa, die beim Entfernen des Sigmas keinen Bauchschnitt durchführen. Somit ersparen sie den Patienten eine zusätzliche Narbe.

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