Marien Hospital Herne - Rektumkarzinom
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Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie

Rektumkarzinom

Als Rektumkarzinome werden bösartige Veränderungen des Enddarms bezeichnet. Sie treten zwischen der Linea dentata, einer wellenförmigen Linie ca. 2 Zentimeter oberhalb des Afters, und dem rektosigmoidalen Übergang, bis zu 16 Zentimeter oberhalb des Anus, auf.

Häufig entwickeln sich diese Tumore aus vorhandenen Schleimhautwucherungen, sogenannten Polypen. Sie können sowohl genetisch bedingt sein, als auch durch äußere Einflüsse verursacht werden. Risikofaktoren für Rektumkarzinome sind Tabakkonsum, Alkoholkonsum, chronisch entzündliche Darmerkrankungen, ein Alter von über 40 Jahren oder eine fett- und fleischreiche Ernährung sowie Übergewicht.

Rektumkarzinom

Rektumkarzinom – Symptome

Häufige Symptome eines Rektumkarzinoms sind Blut im Stuhl, eine Veränderung des Stuhls wie ein Wechsel der Häufigkeit und Konsistenz zwischen Verstopfung und Durchfällen. Manchmal tritt Fieber, Nachtschweiß, Gewichtsverlust, Leistungsminderung, Müdigkeit und Blutarmut auf. Diese Symptome weisen allerdings nicht speziell auf ein Karzinom hin und treten erst bei einer fortgeschrittenen Erkrankung auf. Wächst der Tumor weiter, kann es zu einem Darmverschluss kommen. Außerdem können Tumorzellen in andere Organe ausgesät werden.

Rektumkarzinom – Diagnose

Wenn die genannten Symptome auftreten, dann sollte umgehend der Hausarzt aufgesucht werden. Dieser veranlasst bei einem begründeten Verdacht auf ein Rektumkarzinom eine Dickdarmspiegelung durch einen Gastroenterologen. Bei der Darmspiegelung werden Proben aus verdächtigen Bereichen entnommen und zum Pathologen geschickt, der diese auf Tumorzellen untersucht. Sollte der Verdacht weiterhin bestehen oder sogar durch die Untersuchung vom Pathologen bestätigt sein, wird mit weiteren Untersuchungen begonnen. Diese Untersuchungen werden in der Regel im Krankenhaus während eines stationären Aufenthaltes durchgeführt.
Um eine Therapie entsprechend dem Stadium des Rektumkarzinoms planen und umsetzen zu können, werden folgende Untersuchungen vorgenommen:

  • proktologische Standarduntersuchung
  • Endosonographie
  • komplette Koloskopie
  • Computertomographie des Bauches und der Brust
  • MRT des Beckens
  • feingewebliche histologische Untersuchung von entnommenen Proben und Polypen
  • Bestimmung der Tumormarker

Wenn alle Ergebnisse vorliegen, werden diese in einer interdisziplinären Tumorkonferenz mit verschiedenen Fachabteilungen besprochen und ein Therapiekonzept für jeden Patienten individuell erstellt.

Rektumkarzinom – Behandlung

Wird der Tumor in einem Frühstadium entdeckt, dann kann er minimal-invasiv mit der sogenannten TAMIS-Technik (transanal minimal invasive surgery) anal entfernt werden.

Bei fortgeschrittenen Tumoren ist eine Operation im Bauchraum notwendig. Hierbei ist es entscheidend, dass neben dem Darmabschnitt mit dem Tumor auch die zugehörigen Blut- und Lymphgefäße und Lymphknoten mitentfernt werden, weil diese verstreute Tumorzellen enthalten können. Die Operation erfolgt laparoskopisch mit der Knopflochmethode oder robotisch mit einem Operationsroboter. In seltenen Fällen erfolgt die Operation konventionell als offene chirurgische Operation. In Abhängigkeit der Tumorinfiltrationstiefe, diese Infiltrationstiefe gibt an, wie weit der Tumor bereits ausgewachsen ist, und dem Lymphknotenbefall erfolgt vor der Operation eine Neoadjuvante Radiochemotherapie. Sie ermöglicht die Verkleinerung des Tumors und macht es in manchen Fällen überhaupt möglich Tumoren, doch vollständig zu entfernen.

Behandlung des Rektumkarzinoms im Frühstadium
Der operativ entfernte Tumor wird dann pathologisch untersucht und es erfolgt eine erneute Klassifikation des Tumors, damit der Therapieplan in der interdisziplinären Tumorkonferenz optimiert werden kann. Sollten in der Gewebeuntersuchung Tumorzellen in Lymphknoten gefunden werden, so sollte nach der Operation eine Chemotherapie erfolgen. Damit kann die Wahrscheinlichkeit, dass sich weitere Tumorzellen in Organen ansiedeln, reduziert werden. Grundsätzlich ist eine Heilung des Tumorleidens möglich.

Behandlung des fortgeschrittenen Rektumkarzinoms
Sollte ein fortgeschrittenes Tumorleiden vorliegen, wird zunächst eine kombinierte Chemotherapie und Bestrahlung für 6 Wochen durchgeführt und die Operation nach weiteren 4 bis 6 Wochen angeschlossen. Dadurch lässt sich das Risiko eines erneuten Wachstums oder einer Streuung entscheidend senken. Eine Schließmuskelerhaltenende Operation mit Verzicht auf einen dauerhaften künstlichen Darmausgang (Stoma) ist heute in über 90% der Fälle möglich. Sollte doch ein künstlicher Darmausgang nötig sein, kann dieser in Abhängigkeit vom Umfang der Operation, der lokalen Durchblutung und der Tumortiefe vorrübergehend angelegt werden und in der Regel nach 3-6 Wochen zurückverlegt werden.

Expertise in der Behandlung des Rektumkarzinoms

Um eine erfolgreiche Tumorchirurgie im Bereich des Enddarmes zu gewährleisten, bedarf es einer großen Expertise des Operateurs, da diese Operationen besonders anspruchsvoll sind. Der Enddarm befindet sich nahe der Harnblase, des Harnleiters, den Sexualorganen sowie den Beckengefäßen und Nerven. Der Tumor sowie die umgebenden Lymphgefäß- und Lymphknotenstrukturen müssen in einem sicheren Abstand zu umliegenden Organen sicher und komplett entfernt werden. Die Chirurgische Klinik des Marien Hospital Herne verfügt über eine besondere Expertise in der Durchführung dieser Eingriffe.

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