Speiseröhrenkrebs | Marien Hospital Herne
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Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie

Bösartige Speiseröhrentumore (Speiseröhrenkrebs)

Speiseröhrenkrebs – Arten, Ursachen und Häufigkeit

Bei Speiseröhrenkrebs, dem sogenannten Ösophaguskarzinom, handelt es sich um eine bösartige Schleimhautwucherung in der Speiseröhre. In den meisten Fällen sind Männer davon betroffen. Ärzte unterscheiden bei Speiseröhrenkrebs hauptsächlich zwischen zwei verschiedenen Typen: dem Plattenepithelkarzinom und dem Adenokarzinom. Die beiden Tumorarten machen zusammen 99 % aller Speiseröhrentumore aus. Zu den restlichen 1 % gehören dagegen seltene Tumore wie Melanome, also Hautkrebs in der Speiseröhre, oder Tumore in der Muskulatur der Speiseröhre.

Plattenepithelkarzinom
Ursächlich für die Entstehung des Plattenepithelkarzinoms ist eine Schädigung der Speiseröhre, die durch Lebens- und Ernährungsgewohnheiten hervorgerufen werden kann. Hierzu zählt der überhöhte Konsum von scharfen Speisen, Zigaretten und Alkohol. Diese Art von Speiseröhrenkrebs tritt häufig bei Menschen in einem Alter zwischen 55 und 75 Jahren auf.

Adenokarzinom (Barrett-Metaplasie)
Ursächlich für die Entstehung des Adenokarzinoms ist ein lang andauernder Entzündungsprozess der unteren Speiseröhre. Als Folge einer dauerhaften Entzündung verändert sich die Schleimhaut in der Speiseröhre, was als Barrett-Metaplasie bezeichnet wird. Bei Betroffene mit einer Barrett-Schleimhaut besteht daher ein erhöhtes Risiko, dass sie einen Speiseröhrentumor entwickeln. Der Grund für die Entzündung liegt häufig in der Refluxkrankheit, also dem Aufstoßen und Zurückfließen von säurehaltigem Mageninhalt in die Speiseröhre.

Speiseröhrenkrebs – Symptome

Typische Symptome bei einer Erkrankung an Speiseröhrenkrebs sind Schluckbeschwerden sowie Schmerzen hinter dem Brustbein (Sodbrennen). Darüber hinaus können Fieber, Nachtschweiß und eine Gewichtsabnahme auftreten. Krampfartige Schmerzen im Hals- und Brustbereich sind ebenso Symptome von Speiseröhrenkrebs. Später kann es auch zu Heiserkeit kommen.

Symptome von Speiseröhrenkrebs auf einen Blick:

  • Schluckbeschwerden
  • Schmerzen hinter dem Brustbein (Sodbrennen)
  • Fieber
  • Nachtschweiß
  • Gewichtsabnahme
  • Krampfartige Schmerzen im Hals- und Brustbereich
  • Heiserkeit

Speiseröhrenkrebs – Diagnose

Die Diagnose von Speiseröhrenkrebs erfolgt in der Gastroenterologie der Medizinischen Klinik I durch die Endoskopie der Speiseröhre. Die Speiseröhre wird dabei unter Vollnarkose oder örtlicher Betäubung mit einer Kamera von innen auf Tumore untersucht und Gewebeproben entnommen. Die Gewebeproben werden anschließend im Labor auf bösartige Merkmale untersucht.

Nachstellung eines bösartigen Tumors in der Speiseröhre, der aufgrund seiner Verfärbung und Schleimhautveränderung durch ein Endoskop sichtbar ist.

Nach der Diagnose von Speiseröhrenkrebs wird in einer Tumorkonferenz die beste Behandlungsmethode für den jeweiligen Fall festgelegt. Dies geschieht anhand neuester internationaler Behandlungsempfehlungen durch die Spezialisten der verschiedenen Fachrichtungen des Universitätsklinikums. Hierzu zählen neben der Chirurgie u.a. auch die Innere Medizin und die Onkologie. Sämtliche Vor- und Nachbehandlungen – wie Chemotherapie und Strahlentherapie – werden im Marien Hospital Herne selbst angeboten.

Speiseröhrenkrebs – Operative Behandlungsverfahren

Bei einer operativen Behandlung von Speiseröhrentumoren wird immer ein Teil der Speiseröhre entfernt. Die Operation besteht aus zwei Abschnitten: Zunächst wird ein Teil des Magens zu einem Schlauch umgeformt. Dieser ersetzt später die Speiseröhre. Im zweiten Abschnitt wird dann ein Teil der Speiseröhre sowie umliegendes befallenes Gewebe entfernt. Der Schlauchmagen wird hochgeführt und mit der Restspeiseröhre verbunden.

Schaubild zum Vergleich vor der Operation (links) und nach der Operation (rechts):

Die Behandlung bösartiger Tumore der Speiseröhre stellt einen besonderen Schwerpunkt der Chirurgischen Klinik dar. Die Eingriffe werden bevorzugt in Schlüssellochtechnik sowie unter Einsatz eines Endoskops durchgeführt.

Roboterassistierte Operationsmethode
Seit neuestem wenden die Chirurgen im Marien Hospital Herne ein vollständig roboterassistiertes Operationsverfahren an.

Die Besonderheit dieser Methode ist die ausschließlich minimal-invasive Operation des Magens sowie der Speiseröhre mit Hilfe eines Operationsroboters. Durch die präzise und schonende Arbeit mit dem Roboter wird der Magen durch den Chirurgen optimal auf die Anbindung an die Restspeiseröhre vorbereitet. Ebenso werden große Hautschnitte vermieden und die Operationszeit verkürzt. Durch die minimal-invasive und roboterassistierte Operation treten in der Regel weniger postoperative Schmerzen auf. Zudem haben Patienten eine kürzere Krankenhausverweildauer als beispielsweise bei einer Operation durch den offenen Brustkorb.

Eine Entfernung der Speiseröhre wird nur vorgenommen, wenn die Diagnose einen tatsächlichen Tumorbefund ergeben hat. Bei einer starken Entzündung ohne Tumor sollte die Speiseröhre dagegen nicht entfernt werden. In diesem Fall würden die Behandlungsmethoden der Refluxkrankheit genutzt, um der Ursache der Entzündung entgegenzugehen. Nach Behandlung des Refluxes klingt die Entzündung in der Speiseröhre von alleine ab.

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