Marien Hospital Herne - Nuklearmedizin
Zu den Inhalten springen
Marien Hospital Herne
St. Elisabeth Gruppe
HomeHome
Institut für Diagnostische, Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin

Nuklearmedizin

Die Nuklearmedizin ist neben der Radiologie ein separates medizinisches Fachgebiet mit eigenen Fachärzten. Im Vergleich zur Röntgendiagnostik ist die Nuklearmedizin im Allgemeinen weniger gut bekannt. Das gemeinsame Ziel der radiologischen und der nuklearmedizinischen Diagnostik ist die Dokumentation bzw. der Ausschluss krankhafter Veränderungen durch Bilder. Der Unterschied besteht in den Untersuchungsmethoden.

Funktionsweise nuklearmedizinischer Diagnostik

Die nuklearmedizinische in vivo - Diagnostik beruht auf dem Prinzip, dass ein radioaktiv markierter Stoff, ein so genanntes Radiopharmazeutikum, in den menschlichen Körper gebracht und seine Verteilung nach einer bestimmten Zeit bildlich dargestellt wird. Entscheidend ist, dass der verwendete Stoff von dem Organ oder Gewebe angereichert wird, das untersucht werden soll. Zum Beispiel gibt es Substanzen, die sich in den Knochen, im Herzen, in den Nieren, in der Schilddrüse, im Gehirn oder in bestimmten Tumoren anreichern.

Bildgebung in der Nuklearmedizin

Das sich im Körper ergebende Verteilungsmuster der Radioaktivität (Biodistribution) beruht auf den biologischen Eigenschaften des Gewebes und den chemischen Eigenschaften der radioaktiv markierten Substanz. Die Intensität des Kontrasts im Bild ist ein Ausdruck der radioaktiven Anreicherung und damit ein Maß für die Intensität der dargestellten Organfunktion.

Ein so entstandenes Bild wird Szintigraphie genannt und liefert jenseits der morphologischen Strukturanalysen Informationen über die Intensität bestimmter Stoffwechselvorgänge in dem abgebildeten Körperabschnitt bzw. Organ oder Gewebe.

Wie gelangt die Radioaktivität in den Körper und was geschieht damit im Körper?

Der radioaktive Stoff (Radiopharmazeutikum) wird in den meisten Fällen durch eine Spritze in den Blutkreislauf injiziert. Die Radioaktivität ist im Körper nicht spürbar und wird durch Ausscheidungsvorgänge über die Leber oder die Nieren schneller aus dem Körper entfernt, als es dem physikalischen Zerfall des Isotops entspricht.

Die Ausscheidung lässt sich durch vermehrtes Trinken beschleunigen. Um die Strahlungsdauer so kurz wie möglich zu halten, werden kurzlebige Radionuklide, das sind Isotope mit einer kurzen Halbwertzeit, in der Medizin bevorzugt eingesetzt. Die Radioaktivität wird so niedrig wie möglich dosiert, um die Strahlenbelastung gering zu halten. Andererseits ist eine gewisse Strahlenexposition unvermeidbar, um eine Szintigraphie zu erhalten.

Ein Radiopharmazeutikum ist etwas grundsätzlich anderes als ein Röntgen-Kontrastmittel. Gegen die meisten Radiopharmazeutika gibt es keine Allergien. Nur für eine kleine Anzahl eiweißhaltiger Verbindungen ist bekannt, dass in sehr seltenen Fällen allergische Reaktionen auftreten können.

Wie entstehen die Bilder?

Nachdem die radioaktive Testsubstanz im Körper ist, muss eine Wartezeit eingehalten werden, deren Länge von der Untersuchungsart abhängt (zum Beispiel bei einer Schilddrüsenuntersuchung 20 Minuten, bei einer Knochenuntersuchung 3 Stunden). Die Aufnahme der Bilder erfolgt in den meisten Fällen in liegender Position an einer speziellen Kamera.

Gammakameras

In der nuklearmedizinischen Abteilung stehen zwei Gammakameras zur Verfügung, die aufgrund besonderer Ausstattungen auch so genannte Emissions-Computer-Tomographien (ECT oder SPECT) rekonstruieren können. Diese sind als Schnittbilder des menschlichen Körpers vergleichbar mit den besser bekannten (Transmissions-) Computer-Tomographien der radiologischen Diagnostik.

Anders als die Röntgengeräte der radiologischen Diagnostik sendet eine Gammakamera keine Strahlung aus, sondern bildet nur die Strahlung ab, die zuvor in den menschlichen Körper eingebracht wurde. Dazu verfügt die Gammakamera als Kernstück über einen Kristall, in dem bei jedem Auftreffen eines radioaktiven Teilchens ein Lichtblitz, eine so genannte „Szintillation“, entsteht. Aus diesem Begriff sind die Bezeichnungen Szintigraphie für die Aufzeichnung der Strahlung bzw. Szintigramm für das sich ergebende Bild abgeleitet.

© Marien Hospital Herne | Impressum | . Datenschutz | . Datenschutz­einstellungen anpassen.