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Marien Hospital Herne
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Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie

Hämorrhoiden

Was sind Hämorrhoiden?

Hämorrhoiden werden oft mit Beschwerden wie Juckreiz, Brennen und Blutung und in fortgeschrittenen Stadien mit Schmerzen in Verbindung gebracht. Tatsächlich sind sie aber ganz natürliche Gewebepolster im menschlichen Körper. Sie befinden sich im Enddarm sowie im Analkanal, wo sie den Schließmuskel unterstützen und helfen, den Darm abzudichten. Wer davon spricht, er hätte Hämorrhoiden, beschreibt daher eigentlich im medizinischen Sinne keine Krankheit.

Hämorrhoiden – Welche Erkrankungsstufen gibt es?

Es gibt verschiedene Schweregrade von Hämorrhoiden, die von Stadium I bis IV reichen.

Grad 1:
In diesem Stadium sind die Hämorrhoiden noch klein und befinden sich nur innerhalb des Enddarms oder Analkanals. Sie verursachen normalerweise keine Schmerzen und Beschwerden können meist unbehandelt bleiben bzw. konservativ behandelt werden.

Grad 2:
Die Hämorrhoiden treten beim Stuhlgang aus dem Analkanal heraus, ziehen sich aber danach wieder zurück. Es können leichte Schmerzen, Juckreiz, Brennen oder Blutungen auftreten.

Grad 3:
Die Hämorrhoiden treten weiter aus dem Analkanal vor und erfordern im Gegensatz zu Grad II meist eine manuelle Reposition (durch den Patienten selbst oder den behandelnden Arzt). Sie verursachen häufig Schmerzen, Brennen, Juckreiz und Blutungen.

Grad 4:
Die Hämorrhoiden sind jetzt dauerhaft ausgetreten und können nicht mehr ohne eine medizinische Intervention korrigiert werden. Sie können Schmerzen, Juckreiz und Blutungen verursachen und können sich leicht entzünden oder strangulieren. In diesem Stadium ist meistens eine medizinische Behandlung erforderlich, beispielsweise durch eine Operation oder anderen minimalinvasiven nicht-chirurgischen Verfahren.

Eine Grafik zeigt die vier verschiedenen Grade einer Hämorrhoiden-Erkrankung. Jeder Grad wird durch eine Abbildung veranschaulicht. Die Hämorrhoiden werden mit ansteigendem Grad entsprechend größer.

Die vier Grade von krankhaft veränderten Hämorrhoiden. Je nach Grad der Erkrankung, werden unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten in Betracht gezogen.

Krankhafte Veränderungen der Hämorrhoiden? Diese Symptome deuten darauf hin

Bei krankhaft veränderten Hämorrhoiden schwellen die dichten Blutgefäße am Schließmuskel an und die Hämorrhoiden vergrößern sich. Dies führt unter anderem zu Beschwerden wie Juckreiz, Brennen, Schmerzen und Blutungen. Diese Erkrankung kann auf verschiedene Ursachen zurückzuführen sein, wie zum Beispiel:

  • Durchfall oder Verstopfung
  • langes Sitzen (z.B. auf der Toilette oder im Beruf)
  • Schwangerschaft
  • Übergewicht
  • Chronische Darmerkrankungen
  • Erkrankungen des End- und Dickdarmes
  • Voroperationen im Analkanal oder Enddarm

Wieso kann Blut im Stuhl etwas mit veränderten Hämorrhoiden zu tun haben?

Kommt Blut im Stuhl vor, handelt es sich hierbei nicht immer um eine ernstere Erkrankung. Wenn die Hämorrhoiden stark anschwellen oder sehr gereizt werden, können sie platzen und bluten. Das Blut erscheint dann entweder auf dem Toilettenpapier oder verfärbt den Stuhl selbst. Typisch für Hämorrhoidalblutungen ist, dass das Blut meist hell ist und die Blutung spontan aufhört.

Die Blutung kann jedoch auch ein Hinweis auf andere Erkrankungen oder Probleme im Verdauungstrakt sein, wie beispielsweise eine entzündliche Darmerkrankung oder auch Darmkrebs. Aus diesem Grund sollte jede Blutung ärztlich abgeklärt werden, bis die Ursache gefunden ist.

Wie genau läuft die Diagnose von Hämorrhoiden ab?

Zu Beginn der Diagnose von Hämorrhoiden steht in der Regel eine gründliche Anamnese. Hier spielen Symptome, die Krankengeschichte und die Lebensweise des Patienten eine große Rolle. Es ist daher wichtig, dass Patienten offen und ehrlich über Ihre Symptome, Lebensstil, Ernährungsverhalten und eventuelle Risikofaktoren sprechen. Sie sollten nicht aus Scham davor zurückschrecken, diese sehr persönlichen Informationen mit dem Arzt zu teilen. Im nächsten Schritt führt der Arzt bei einer körperlichen Untersuchung einen mit Gleitgel bedeckten Finger behutsam in den Analkanal des Patienten ein. Hiernach erfolgt die Untersuchung des Analkanals und Enddarms mit einem starrem Endoskop (Proktoskopie). Dadurch können mögliche Erkrankungen im Analkanal und Enddarm als Ursache der Hämorrhoiden ausgeschlossen werden.

Verursacht die Diagnose von Hämorrhoiden Schmerzen?

Die Untersuchung von Hämorrhoiden wird in der Regel unter lokaler Betäubung durchgeführt, um Schmerzen zu vermeiden.

Untersuchungsmethoden bei Hämorrhoiden


Es können zusätzliche Untersuchungen erforderlich sein, um die Diagnose von Hämorrhoiden zu bestätigen oder um mögliche weitere Erkrankungen festzustellen. Dazu gehören folgende Untersuchungsmethoden:

Behandlungsmethode

Erklärung

Proktoskopie

  • spezielle Untersuchungsmethode
  • Proktoskop wird in den Analkanal eingeführt
  • Näherer Blick auf Analkanal und angrenzendes Gewebe
  • andere Krankheitsbilder wie Analfissuren oder Polypen können ausgeschlossen werden

Rektoskopie

  • Untersuchungsmethode für Blick in den Enddarm und in das untere Rektum
  • Einführen von flexiblem Rohr (Rektoskop) in den Analkanal
  • Veränderte Hämorrhoiden und andere Erkrankungen im Bereich des Rektums erkennen
  • Ursache von Beschwerden kann ermittelt werden und so andere mögliche Erkrankungen ausgeschlossen werden

Koloskopie

  • Umfassende Untersuchung des gesamten Dickdarms
  • Empfehlung bei Verdacht auf weitere Erkrankungen neben veränderten Hämorrhoiden, wie Darmkrebs oder Darmentzündungen
  • Untersuchung des gesamten Dickdarms auf Veränderungen, auch Gewebeproben können entnommen werden

 

 

Welche Behandlungsoptionen gibt es bei Hämorrhoiden?

Folgende Therapieansätze können in Absprache mit dem behandelnden Arzt durchgeführt werden:

Behandlung von Hämorrhoiden durch Medikamente

Wenn Hämorrhoiden sich im ersten, oder in einigen Fällen im zweiten Stadium befinden, können Medikamente für eine Behandlung infrage kommen. Diese wirken schmerzstillend, entzündungshemmend und/oder abschwellend. Dazu zählen zum Beispiel spezielle Tabletten, Zäpfchen, Salben, Cremes oder Gels.

Die verschiedenen Medikamente

  • wirken einer Entzündung und Schwellung der Hämorrhoidalknoten entgegen
  • lindern Symptome wie Juckreiz, Brennen und Schmerzen (z.B. örtliche Betäubungsmittel),
  • kühlen bzw. unterbinden eine unangenehme Geruchsbildung
  • wirken antientzündlich juckreizstillend, desinfizierend oder blutstillend
  • ziehen die Schleimhaut oder die Venen zusammen und schützen oder regenerieren sie (Zink, Panthenol, Hamamelis oder Aloe Vera).
  • werden zur indirekten Behandlung von Hämorrhoiden verordnet. Meist kommen Stuhlweichmacher zum Einsatz, um den Druck und die Reizung des Analkanals durch harten Stuhl zu vermeiden. So kann eine Entspannung der Hämorrhoiden erreicht werden.

Operative und minimal-invasive Behandlung von Hämorrhoiden:

Sind die Hämorrhoiden zu stark vergrößert und die konservative medikamentöse Therapie wenig erfolgversprechend, muss wahrscheinlich ein medizinischer Eingriff vorgenommen werden. Die folgende Übersicht schafft Klarheit über die am häufigsten verwendeten minimalinvasiven operativen Methoden und hält Antworten auf die wichtigsten Fragen bereit.

Gummibandligatur

Sklerotherapie (Verödungstherapie)

Diese Behandlungen kommen für Patienten infrage

Die Behandlung kommt für Patienten mit Hämorrhoiden Grad 1 und Grad 2 infrage

Die Behandlung kommt für Patienten mit Hämorrhoiden Grad 1 bis Grad 2 infrage

So läuft die Behandlung ab

Ein Gummiring wird eingesetzt, der die kranken Hämorrhoiden abschnürt. Das Gewebe stirbt und fällt ab. Meist Wiederholung des Eingriffes nach mehreren Wochen

Ein Wirkstoff wird unter die Hämorrhoiden gespritzt. Das Gewebe schrumpft und stabilisiert sich. Meist Wiederholung des Eingriffes nach mehreren Wochen

In diesen Fällen eine Narkose oder ein stationärer Krankenhausaufenthalt notwendig

Nein, Eingriffe finden ambulant und ohne Narkose statt

Nein, Eingriffe finden ambulant und ohne Narkose statt

Folgende Komplikationen sind möglich

Leichte Schmerzen oder ein,
Druck-/ Fremdkörpergefühl können auftreten

Es treten gelegentliche Schmerzen oder leichte Blutungen auf

So hoch ist das Risiko, dass die Hämorrhoiden sich erneut vergrößern

Es besteht ein hohes Risiko, dass eine erneute Therapie oder Operation nötig werden.

Es besteht ein mittleres Risiko, dass eine erneute Therapie oder eine Operation nötig werden.


Behandlung von Hämorrhoiden durch einen medizinischen Eingriff – mit Operation


Sowohl die operative Behandlung als auch die Wahl des Verfahrens richten sich nach verschiedenen Faktoren aus. Aktuelle Beschwerden, der Schweregrad der Hämorrhoiden, die Vormedikation und die Vorerkrankungen sowie der Lebensstil spielen hierbei eine entscheidende Rolle. Daher wird für jede Patientin und jeden Patienten ein individuelles Therapiekonzept auf der Grundlage der Anamnese und der Untersuchungsergebnisse erstellt.

In der nächsten Übersicht sind die herkömmlichen operativen Verfahren aufgeführt, die für die Behandlung von krankhaft veränderten Hämorrhoiden infrage kommen können:

Entfernen der Hämorrhoiden (Hämorrhoidektomie)

Stapler-Operation

HAL-RAR (Narbenloses Verfahren)

Laser-Therapie

Diese Behandlungen kommen für Patienten infrage

Die Behandlung kommt für Patienten mit Hämorrhoiden Grad 1 bis Grad 3 und evtl. Grad 4 infrage

Für Patienten mit Hämorrhoiden 4. Grades.

Die Behandlung kommt für Patienten mit Hämorrhoiden Grad 1 bis Grad 3 infrage. Die Methode eignet sich vor allem für Patienten mit hohem Blutungsrisiko, wie zum Beispiel Patienten unter blutverdünnenden Medikamenten oder Chemotherapie.

Die Behandlung kommt für Patienten mit Hämorrhoiden Grad 1 bis Grad 3 infrage

So läuft die Behandlung ab

Bei dem Eingriff werden die Hämorrhoiden komplett abgetragen. Die Operationswunde wird zum Teil oder ganz vernäht oder offen gelassen.

Die Hämorrhoiden werden mit einem Instrument (Stapler) vollständig entfernt. Hierdurch entsteht eine zirkuläre Titanklammernaht an der Rektumwand. 

Die Blutzufuhr zu den Hämorrhoiden wird durch eine Naht reduziert. Vorteil ist, dass bei diesem Eingriff keine Narben oder Wunden entstehen.

Bei dem Verfahren wird über einen kleinen Schnitt (2 mm) eine Lasersonde bis zum führenden Gefäß eingeführt und dieses mithilfe der Laser verödet.

In diesen Fällen ist eine Narkose oder ein stationärer Krankenhaus-aufenthalt notwendig

Der medizinische Eingriff findet in einer Klinik statt. Der Patient wird in Teil- oder Vollnarkose gelegt. Ein stationärer Kranken-
hausaufenthalt kann nötig sein

Der medizinische Eingriff findet in einer Klinik statt. Der Patient wird in Teil- oder Vollnarkose gelegt. Ein stationärer Krankenhausaufent-
halt kann nötig sein

Der medizinische Eingriff findet in einer Klinik statt. Der Patient wird in Teil- oder Vollnarkose gelegt. Ein stationärer Kranken-
hausaufenthalt kann nötig sein

Der medizinische Eingriff findet in einer Klinik statt. Der Patient wird in Teil- oder Vollnarkose gelegt. Ein stationärer Krankenhausaufent-
halt kann nötig sein

Folgende Komlipkationen sind möglich

Beschwerden können sich durch Schmerzen, Blutungen, oder Probleme beim Wasserlassen äußern.

Für Patienten mit Hämorrhoiden 4. Grades.Das Schmerzrisiko ist seltener als nach einer Hämorrhoidektomie. Auch hier sind Blutungen oder Probleme beim Wasserlassen als auch Nahtinsuffizienz

(Selten) Blutung und Schmerzen im Enddarm

Das Schmerzrisiko ist seltener als nach einer Hämorrhoidektomie. Auch hier sind Blutungen oder Probleme beim Wasserlassen als auch Fistel- und Abszessentwicklung im Bereich der möglich.

 

Mit einem gesunden Lebensstil Hämorrhoiden vorbeugen

Ein gesunder Lebensstil kann das Risiko von Hämorrhoiden minimieren. Folgende Maßnahmen können verhindern, das krankhaft veränderte Hämorrhoiden (erneut) auftreten:

  • Eine ballaststoffreiche Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten einhalten, um Verstopfung zu verhindern
  • Ausreichend Wasser trinken, um eine gute Stuhlkonsistenz zu fördern
  • Regelmäßige körperliche Aktivität hilft, die Darmfunktion zu unterstützen
  • Übermäßiges Pressen beim Stuhlgang vermeiden
  • Zu langes Sitzen auf der Toilette vermeiden
  • Zu hohes Gewicht abbauen
  • Heben und Tragen schwerer Gegenstände vermeiden
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