Seit Anfang 2017 arbeitet die Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie des Marien Hospital Herne mit Roboter-Technologie bei minimal-invasiven Operationen von Speiseröhren- und Magenerkrankungen wie Sodbrennen. Mit dem da Vinci® Xi Operationsroboter verfügt sie über die neuste und modernste Generation von Operationsrobotern.
Grundsätzlich bietet das Operieren mit dem da Vinci viele Vorteile: Dem Operateur stehen vier flexible Arme und eine Ultra-HD-Laserkamera zur Verfügung. Die Arme, die über eine Konsole gesteuert werden, sind viel beweglicher als das menschliche Handgelenk. So ist millimetergenaues Operieren mit größter Präzision möglich. Das ist vor allem an schwer zugänglichen und engen Stellen wichtig, wie z. B. im Bereich der Speiseröhre. Besonders hier liegen viele wichtige Organe in unmittelbarer Nähe, wie die Leber, die Milz und der Magen, die nicht beschädigt werden dürfen. Zudem sind nur wenige kleine Hautschnitte notwendig, um den zu operierenden Bereich zu erreichen. Das reduziert die Schmerzen und das Risiko für Wundinfekte, was wiederum eine zügige Genesung des Patienten fördert.
Die Roboterchirurgie findet in der Klinik für Urologie des Marien Hospital Herne - Universitätsklinikum der Ruhruniversität-Bochum unter anderem bei Prostatakrebs,Tomorerkrankungen der Niere oder Blasensenkungen Anwendung.
Für den Zugang sind je nach Operation vier bis sechs kleine Hautschnitte notwendig, über die sogenannte Trokare in den Bauchraum eingebracht werden. Die Trokare stellen eine Art Schleuse für die Roboterinstrumente dar. Die Schnitte werden für ein gutes kosmetisches Ergebnis im Verlauf der Hautspaltlinien angelegt. Der Verschluss erfolgt durch extradünne Fäden aus selbstlöslichem Material. Die Naht wird unterhalb der Hautoberfläche gesetzt und ist unsichtbar (intrakutane Nähte). Einzig die feine Linie des Wundverschlusses bleibt außen sichtbar. Eine Fadenentfernung ist später nicht erforderlich.
Millimeter genaues Arbeiten durch den Arzt mit Hilfe von da Vinci
Um genügend Platz im Bauchraum zu gewährleisten, wird CO2-Gas kontinuierlich eingeleitet, damit sich die Bauchdecke wie eine Zeltkuppel von den Organen abhebt. Nach Lagerung, Desinfektion und Einbringen der Instrumente durch den Operateur wird der „Roboter" angedockt. Die weitere Operation erfolgt durch den behandelnden Arzt von der „Steuerkonsole" aus in ergonomischer sitzender Position. Das da Vinci®-System führt keine selbstständigen Manöver aus. Die Miniaturinstrumente werden genauso wie beim offenen Operieren vom Menschen geführt. Am Operationstisch ist ein weiterer Arzt als Assistenz für den Eingriff erforderlich. Falls notwendig, kann das System mit Instrumenten innerhalb von wenigen Sekunden komplett entfernt werden.
Grundsätzlich ist das Verfahren bei jedem Patienten anwendbar, der auch für die offene OP infrage kommt. Welches Verfahren (da Vinci oder offene OP) bei einer Operation angewandt wird, hängt von vielen Faktoren ab: z.B. Begleiterkrankungen des Patienten, betroffenes Organ und Ausdehnung der Erkrankung, Wunsch des Patienten. In jedem Fall ist eine individuelle Abwägung über das OP-Verfahren für jeden einzelnen Patienten notwendig, um eine maßgeschneiderte Therapie zu garantieren. Aus diesem Grund bieten wir Patienten im Vorfeld einer möglichen Behandlung ein ambulantes Gespräch mit einem unserer Operateure an.
Gegenüber der herkömmlichen Laparoskopie (Schlüssellochtechnik) bietet das daVinci®-System wesentliche Vorteile:
Einer der fünf OP-Roboter in der St. Elisabeth Gruppe wurde von der Europäischen Union finanziert.