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Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie

14.11.2016

Neue Behandlungsmöglichkeiten bei Bauchfellkrebs: Patienten- und Fachveranstaltung am Marien Hospital Herne

Mehr Lebenszeit und mehr Lebensqualität gewinnen – das ist möglich mit dem neuen Verfahren gegen Bauchfellkrebs (Peritonealkarzinose). Wie das sogenannte PIPAC-Verfahren funktioniert und welche Vorteile es den Betroffenen verschaffen kann, stellten am vergangenen Samstag Prof. Dr. Jürgen Zieren, Direktor der Chirurgischen Klinik und Prof. Dr. Clemens Tempfer, Direktor der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Marien Hospital Herne – Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum, vor.

Die PIPAC-Therapie wurde von einem interdisziplinären Team aus Ärzten der Klinik für Chirurgie, der Klinik für Frauenheilkunde und der Medizinischen Klinik III – Hämatologie / Onkologie des Marien Hospital Herne entwickelt. Bei diesem innovativen Verfahren werden mittels Schlüssellochtechnik Chemotherapeutika unter Druck in der Bauchhöhle vernebelt. Das bietet gegenüber der gewöhnlichen Chemotherapie, bei der das Medikament über das Blut in den Körper gelangt, den Vorteil, dass die Chemotherapeutika nun gezielt in die Bauchhöhle eingeführt werden. So können die Krebsgeschwüre direkter erreicht und zurückdrängt werden.

„Auch wenn Bauchfellkrebs heute nicht heilbar ist, kann doch in vielen Fällen der Krebs mit dem PIPAC-Verfahren zurückgedrängt werden. Dem Patienten kann so Lebenszeit und -qualität zurückgegeben werden“, erläuterte Prof. Dr. Jürgen Zieren. Aufgrund der hohen Behandlungsqualität sowie fortschrittlicher Therapiemöglichkeiten wurde die Chirurgische Klinik als eines von bundesweit wenigen Zentren zum Kompetenzzentrum für Bauchfellkrebs zertifiziert. Diese Krebsart tritt nicht nur als primäre bösartige Erkrankung des Bauchfells auf. Sie ist oft auch die Folge anderer Krebserkrankungen wie Eierstock-, Magen- oder Darmkrebs. Bei der Behandlung von Patientinnen mit Bauchfellkrebs, verursacht durch Eileiter-, Eierstock- oder Gebärmutterhalskrebs, kooperiert die Chirurgische Klinik daher eng mit der Klinik für Frauenheilkunde. „Bisher konnten wir das Verfahren über 1.700 Mal erfolgreich anwenden“, sagte Prof. Dr. Clemens Tempfer.

Am Morgen wurden Experten in einer Fachveranstaltung über die neuesten Entwicklungen in der Therapie von Peritonealkarzinose informiert. Ab 13.00 Uhr erläuterten Prof. Dr. Zieren sowie Prof. Dr. Tempfer dann Betroffenen, Angehörigen und Interessierten in einer Patientenveranstaltung Wissenswertes rund um das PIPAC-Verfahren. Eine Krebserkrankung stellt aber nicht nur eine schwere Belastung für den Körper dar. Wie Betroffene und Angehörige auch psychologisch unterstützt werden können, stellte im Rahmen der Patientenveranstaltung Psychoonkologin Susanne Ernst-Behn, von der Medizinischen Klinik III – Hämatologie / Onkologie, vor. Eine weitere Hilfestellung gab es außerdem von der Frauenselbsthilfe nach Krebs sowie von der Selbsthilfegruppe für Patienten mit Bauchfellkrebs.

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