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Klinik für Altersmedizin und Frührehabilitation

23.01.2019

Kuschelige Trostspender für Patienten

Melanie Dolinar mit ihren „Trost-Ellis“: Die kuschligen Püppchen näht sie unter anderem aus Stoppersocken und Trikotschlauch, der z. B. als Unterlage für Gipsverbände benutzt wird.

Trost-Elli – so nennt Melanie Dolinar, fachweitergebildete Gesundheits- und Krankenpflegerin sowie stellvertretende Stationsleitung der Station 7 des Marien Hospital Herne, ihre Sockenpuppen in Anlehnung an die St. Elisabeth Gruppe - Katholische Kliniken Rhein-Ruhr. In ihrer Freizeit näht sie die kuscheligen Püppchen aus Stoppersocken, die ihren Patienten Trost spenden sollen.

Die Idee, für ihre Patienten zu Nadel und Faden zu greifen, kam Melanie Dolinar vor rund einem Jahr. Anfänglich ging es ihr besonders darum, den Aufenthalt im Krankenhaus für demenzkranke Patienten angenehmer zu gestalten: "Ich hatte bereits öfter in der wissenschaftlichen Literatur darüber gelesen, dass Puppen zum Wohlbefinden von demenzkranken Patienten beitragen können, da diese oft sehr in sich gekehrt sind. Viele sind außerdem unruhig und halten gerne etwas in den Händen, mit dem sie sich beschäftigen können. Zudem fiel mir auf, dass auch häufiger Angehörige unseren betagten Patienten Kuscheltiere mitbrachten. So kam mir der Gedanke, selber eine Puppe zu nähen, die ich besonders traurigen oder verschlossenen Patienten geben wollte, um sie zu trösten und einen besseren Zugang zu ihnen zu erhalten."

Auf die Socke gekommen
Die erste Frage, die es für Melanie Dolinar für die Umsetzung ihres Vorhabens zu klären galt war, wie genau ihre Puppen denn aussehen sollten und wie sie diese herstellen wollte. "Da ich die Püppchen in meiner Freizeit nach der Arbeit nähe, war es mir wichtig, dass sie nicht zu kompliziert in der Umsetzung sind und aus Materialien bestehen, die ich leicht bekommen kann", erzählt die Gesundheits- und Krankenpflegerin. "So kam ich auf die Idee, die Stoppersocken zu nutzen, die wir für unsere Patienten im Marien Hospital Herne einsetzen." Die ersten Exemplare der Trost-Elli nähte Melanie Dolinar noch vollständig per Hand, mittlerweile hat sie sich eine Nähmaschine angeschafft, mit der sie die Einzelteile vernäht, die anschließend mit Füllwatte ausgestopft werden. "Nur das Zunähen von Kopf und Körper und das aneinander Befestigen muss noch immer per Hand geschehen, das geht mit der Maschine nicht."

Überzeugender Feldversuch
Ihre erste Sockenpuppe nähte Melanie Dolinar für eine demenzerkrankte Patientin, die seit ihrer Ankunft auf der Station kein Wort gesprochen und den Blick stets zu Boden gesenkt hatte. "Ich wusste von ihren Angehörigen, dass die Dame im Altersheim einige Teddys besaß, jedoch keinen mit ins Krankenhaus gebracht hatte. Als ich mit meiner Trost-Elli in das Zimmer der Patientin kam und sie fragte, ob sie das Püppchen haben wolle, hob sie zum ersten Mal ihren Kopf, lächelte mich an und sagte Ja. Danach hat sie die Puppe gar nicht mehr aus der Hand gegeben", erinnert sich die stellvertretende Stationsleitung. "Der erste Feldversuch war also ein voller Erfolg!"

Begehrte Ware
Seit diesem Tag bringt Melanie Dolinar regelmäßig einen Schwung der kleinen Sockenpüppchen mit auf ihre Station. "Die Puppen gehen eigentlich immer ganz schnell weg", erzählt Melanie Dolinar. Dabei achtet sie jedoch stets darauf, welchen Patienten sie die Sockenpuppen schenkt: "Es ist wichtig, genau abzuschätzen, für welche Patientengruppen das Püppchen geeignet ist. So haben wir bei sehr traurigen oder in sich gekehrten Patienten durchweg gute Erfahrungen gemacht - auch wenn diese nicht an Demenz erkrankt sind. Ihnen spendet die Puppe Trost und gibt ihnen ein Gefühl der Geborgenheit." Neben der emotionalen Wirkung haben die Puppen auch einen therapeutischen Effekt: "Die Trost-Elli kann beispielsweise dazu beitragen, die Therapie von Patienten, die als Folge eines Schlaganfalls halbseitig gelähmt sind, positiv zu beeinflussen. Hier eignet sich das Püppchen dazu, die Motorik und Sensorik zu fördern, da die Patienten mit seiner Hilfe Greifübungen machen können."

BU: Melanie Dolinar mit ihren "Trost-Ellis": Die kuschligen Püppchen näht sie unter anderem aus Stoppersocken und Trikotschlauch, der z. B. als Unterlage für Gipsverbände benutzt wird.

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