Marien Hospital Herne - Tumorschmerzen
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Marien Hospital Herne
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Abteilung für Schmerz- und Palliativmedizin

Tumorschmerzen

Tumorschmerzen – Ursachen

Schmerzen bei Tumorpatienten sind in den überwiegenden Fällen durch den Tumor selbst bedingt. Daneben kommen aber eine Reihe weiterer Ursachen für eine Schmerzentstehung in Betracht, wie etwa Nervenschmerzen (Neuropathien) im Rahmen einer Chemotherapie, tumorbegleitende Nervenreizungen und Entzündungen (Neuralgien, z.B. Gürtelrose) oder tumorunabhängige Beschwerden (z.B. Knochenschmerzen bei Osteoporose oder Migräne). Unterschiedliche Schmerzsyndrome können gleichzeitig bestehen.

Dauerschmerzen werden vor allem bei fortgeschrittenen Tumorleiden häufig durch akute Schmerzzustände (Durchbruchschmerzen) explosionsartig verstärkt. Die Kenntnis der unterschiedlichen Entstehungsmechanismen von Schmerzsyndromen und eine umfassende Diagnostik der Symptome bilden die Voraussetzung für therapeutische Entscheidungen und Behandlungserfolge.

Neben den Schmerzen leiden Tumorpatienten häufig unter weiteren Problemen wie Schlaflosigkeit, Ängsten, Depressionen und Isolation. Diese können über eine Beeinflussung des Schmerzerlebens zu einer erheblichen Verstärkung des Tumorschmerzes führen. Die Art und Weise, wie Patienten ihr Tumorleiden verarbeiten, aber auch die Chancen und Grenzen medizinischer Hilfe und Begleitung werden maßgeblich bestimmt von deren psychosozialen, kulturellen und spirituellen Lebenssituationen.

Tumorschmerzen – Behandlungsverfahren

In der Abteilung für Schmerz- und Palliativmedizin des Marien Hospital Herne ist ein interdisziplinäres Ärzteteam, bestehend aus Anästhesiologen, Onkologen und Strahlentherapeuten in die Diagnostik und Therapie der komplexen Schmerzsyndrome eingebunden.

Die Entscheidung, ob eine kausale Therapie, d.h. die Behandlung der Schmerzursache bzw. des Tumors selbst, oder ob ein palliatives, auf die Symptomkontrolle abzielendes Konzept bevorzugt wird, gestaltet sich oft als schwierig. Festlegungen der Therapieziele, -strategien und der Behandlungsmethoden resultieren im Marien Hospital Herne aus einem intensiven Kommunikationsprozess des Ärzteteams mit den Mitarbeitern der Pflege, den medizinischen Psychologen und den Tumorpatienten und deren Angehörigen.

Bei der optimalen Nutzung moderner, schmerztherapeutischer Behandlungsmethoden können die Schmerzen bei über 90% der Tumorpatienten beherrscht werden. Ziel der Tumorschmerztherapie ist die effektive Schmerzreduktion bei einer Minimierung der Nebenwirkungen wie Verstopfung, Übelkeit, Müdigkeit. Die Entscheidung für eine Behandlungsstrategie, die Wahl der Schmerzmedikamente und die Form der Verabreichung der Medikamente (Infusionen, Tabletten, Suppositorien, Schmerzpflaster) sollte die aktuellen Lebensumstände und Bedürfnisse des Tumorpatienten berücksichtigen.

Tumorschmerzen – Medikamentöse Behandlungsverfahren

Die medikamentöse Schmerztherapie als primärer Baustein innerhalb der Vielfalt von Behandlungsalternativen richtet sich nach den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Die Zuweisung von Tumorpatienten in die Abteilung für Schmerzmedizin des Marien Hospital Herne erfolgt häufig dann, wenn mithilfe hochdosierter Morphin-Präparate (Opioide) einer angepassten Begleitmedikation keine zufriedenstellende Beschwerdelinderung erzielt werden konnte.

Bei neu aufgetretenen Schmerzen wird eine umfassende Diagnostik durchgeführt mit der Frage, ob gegebenenfalls eine kausale Therapie zu einer Verbesserung des Schmerzproblems angebracht ist. Mit der kausalen Therapie wird die Ursache der Erkrankung bekämpft.

Tumorschmerzen – Operative Behandlungsverfahren

Schwerste Schmerzzustände erfordern häufig invasive - also operative - Therapieverfahren. Diese umfassen z.B. Nerven-stimulierende Verfahren (SCS), die Zerstörung von Nervengewebe (Neurolysen) und periphere oder rückenmarksnahe Katheter-Techniken mit entsprechenden Pumpensystemen. Der Vorteil liegt darin, dass schmerzhafte Körperteile wesentlich gezielter und effektiver behandelt werden können, während für den Gesamtorganismus weniger belastende Nebenwirkungen in Kauf genommen werden müssen. Die invasive, technisch zum Teil aufwendige Schmerztherapie erfordert jedoch eine intensive Kommunikation und eine enge Kooperation der Schmerztherapeuten mit dem behandelnden Hausarzt und einem multiprofessionellen, ambulanten Team.

Die Abteilung für Schmerztherapie des Marien Hospital Herne hat während der vergangenen Jahre eine gute Zusammenarbeit mit spezialisierten Pflegediensten und eine entsprechende Logistik zur Versorgung der Schmerzpumpen aufgebaut. Die positiven Erfahrungen zeigen, dass schwerste Schmerzzustände behandelbar sind, ohne die Tumorpatienten in ihrer Lebensqualität wesentlich einzuschränken.

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