Experten der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des Marien Hospital Herne – Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum haben in einer neuen Studie die CO2-Soft-Touch-Lasertherapie im Vergleich zur Kortisontherapie zur Behandlung der Hauterkrankung Lichen sclerosus getestet. Das Ergebnis: Lasern ist effektiver als Kortison. Besonders wirksam ist die Kombination aus beiden Methoden. Die Studie ist die weltweit größte, die bisher zu diesem Thema durchgeführt wurde. Die Lasertherapie bei Lichen sclerosus ist nun Teil des Therapieangebots im Marien Hospital Herne.
Ungefähr eine von 50 Frauen in Deutschland ist von der Autoimmunerkrankung Lichen sclerosus betroffen. Sie tritt in Schüben auf und äußert sich hauptsächlich durch Juckreiz, Brennen und Schmerzen sowie weiße Hautveränderungen im Intimbereich. Ansteckend ist sie nicht. Die genaue Ursache für die Erkrankung ist unklar, allerdings weiß man, dass genetische und immunologische Faktoren eine Rolle spielen. Wenn Lichen sclerosus nicht erkannt und behandelt wird, können sich Narben bilden und sogar Krebsvorstufen und eine Krebserkrankung der Schamlippen entstehen. Die bisher einzige Behandlungsmethode war die Therapie mit einer Kortisonsalbe.
Lasertherapie vs. Kortisonsalbe: Wirksamkeit im Vergleich
Die CO2-Lasertherapie ist ein neues Verfahren zur Behandlung von Lichen sclerosus, hat sich jedoch schon bei anderen Anwendungsgebieten wie z. B. zur Behandlung von Inkontinenz bewährt. Bei der CO2-Lasertherapie werden punktförmige CO2-Lichtimpulse auf die betroffenen Stellen angewendet.
An der im Marien Hospital Herne durchgeführten randomisierten Studie nahmen 200 Frauen mit Lichen sclerosus teil, die zur Hälfte die Lasertherapie oder die Kortisontherapie erhielten. Die Lasertherapie wurde dreimal im Abstand von 2-3 Wochen durchgeführt. Die Behandlung der betroffenen Stellen mit einer Kortisonsalbe erfolgte für 3 Monate. 70 % der Probandinnen haben auf das Lasern positiv reagiert, auf die Salbe hingegen nur 60 % der Probandinnen. In einer zweiten Phase der Studie erhielten die Frauen, die zuvor die Kortisontherapie erhalten hatten, auch eine Laserbehandlung. „Diese Kombination erwies sich als besonders wirksam“, erklärt Prof. Dr. Clemens Tempfer, Direktor der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des Marien Hospital Herne.
Lasertherapie zur Symptomlinderung nun Teil des Behandlungsangebots
Die Therapie – egal ob Laser oder Kortisonsalbe – muss bei einem erneuten Schub wiederholt werden. „Eine Heilung von Lichen sclerosus ist nicht möglich, durch die neuen Therapien können jedoch die Symptome können über einen langen Zeitraum signifikant verbessert werden und die Anzahl der neuerlichen Schübe reduziert werden“, so Prof. Tempfer. Im Marien Hospital Herne wird die Lasertherapie bei Lichen sclerosus nun angeboten.