Marien Hospital Herne - PIPAC
Zu den Inhalten springen
Marien Hospital Herne
St. Elisabeth Gruppe
HomeHome
Frauenheilkunde

PIPAC

Bei der PIPAC-Therapie (Pressurized Intra Peritoneal Aerosol Chemotherapy) handelt es sich um ein innovatives Verfahren zur Behandlung von Bauchfellkrebs (Peritonealkarzinose). Die PIPAC-Therapie wurde von einem interdisziplinären Team aus Ärzten der Klinik für Chirurgie, der Klinik für Frauenheilkunde und der Medizinischen Klinik III – Hämatologie/Onkologie des Marien Hospital Herne entwickelt.

Auch wenn Bauchfellkrebs heute nicht heilbar ist, so kann doch in vielen Fällen der Krebs mit diesem Verfahren zurückgedrängt und den Patienten Lebenszeit und -qualität zurückgegeben werden. Es handelt sich also nicht um ein heilendes, sondern ein palliatives Verfahren, das Patienten in der letzten Phase ihrer Erkrankung helfen kann.

Ablauf der Behandlung

Behandlung direkt am Tumor

Bei der PIPAC-Therapie werden die Medikamente (Chemotherapeutika) unter Druck gezielt in die Bauchhöhle eingeführt, um die Krebsgeschwüre direkter zu erreichen und zurückdrängen zu können. Der übliche Weg der Medikamente über den Blutkreislauf bewirkt bei Bauchfellkrebs oft kein ausreichendes Eindringen in das befallene Gewebe. Dies ist der Ansatzpunkt der PIPAC-Therapie: Durch Druck kann das Medikament mit PIPAC in jeden Winkel der Bauchhöhle gelangen und dringt zusätzlich tiefer in das Tumorgewebe ein.

Minimalinvasives Einbringen des Medikaments

Während einer Bauchspiegelung (Laparoskopie) oder Brustkorbspiegelung (Thorakoskopie) wird über eine spezielle Düse ein das Zellwachstum hemmendes Medikament (Zytostatikum) als Aerosol unter Druck in den Bauchraum eingebracht. Aerosole sind Gemische aus flüssigen Schwebeteilchen und einem Gas. Der Eingriff erfolgt minimal-invasiv, d.h. dass die notwendigen Instrumente über zwei sehr kleine Schnitte in den Bauch eingeführt werden können.

Wirkung des Medikaments

Durch das Verdampfen des Aerosols verteilt sich das Medikament im Bauch- oder Brustraum wie ein Gas und erreicht somit selbst kleinste Ritzen. Dies sorgt für eine Steigerung der Wirksamkeit an der Oberfläche. Der starke Druck von 12 mmHG sorgt zudem dafür, dass das Chemotherapeutikum tief in das von Krebs befallene Gewebe eindringen kann. Dieses Gewebe hat einen deutlich höheren Innendruck als gesundes Gewebe. Würde man das Medikamentengemisch flüssig in den Bauchraum geben, z. B. im Rahmen einer Spülung, würde es an dem Tumorgewebe abperlen. Ein weiterer Vorteil der PIPAC-Therapie liegt darin, dass durch den Druck niedrigere Dosen des Medikaments notwendig sind.

Dauer der Behandlung

Das Vernebeln des Aerosols im Bauchraum dauert ca. 30 Minuten und wird in der Regel dreimal im Abstand von 6 Wochen wiederholt werden, um eine nachhaltige Wirkung zu erzielen. Die Therapie wird von den Patienten in der Regel gut vertragen und es gibt nur geringe Nebenwirkungen. Pro Sitzung dauert der Krankenhausaufenthalt wenige Tage.

Eine Fortführung der systemischen Chemotherapie kann parallel erfolgen. Jeder Patient wird durch unsere Experten aus Chirurgen, Hämato-Onkologen, Gastroenterologen, Radiologen und Radioonkologen in einer interdisziplinären Tumorkonferenz besprochen. Es wird ein speziell auf den Patienten zugeschnittener Therapieplan entwickelt und dem Patienten vorgeschlagen.

© Marien Hospital Herne | Impressum | . Datenschutz | . Datenschutz­einstellungen anpassen.