Gebärmutterkrebs (Endometriumkarzinom) ist eine Krebserkrankung der Gebärmutterhöhle. Betroffen sind vorwiegend Frauen in oder nach den Wechseljahren, zumeist zwischen dem 60. und dem 75. Lebensjahr.
Die Erkrankung entwickelt sich meist über einen Zeitraum von etwa ein bis zwei Jahren. Übergewicht, Bluthochdruck und die Zuckerkrankheit (Diabetes) sind klassische Risikofaktoren, die die Entwicklung von Gebärmutterkrebs begünstigen. Der Tumor befällt zuerst die Gebärmutterschleimhaut, das so genannte Endometrium, die das Innere der Gebärmutter auskleidet. Seltener geht der Krebs von den Muskelschichten des Gebärmutterkörpers aus (Sarkome).
Jede abnorme Blutung – unregelmäßige Zwischenblutungen vor den Wechseljahren oder auch nur eine leichte Blutung nach den Wechseljahren – muss ernst genommen und abgeklärt werden. Treten Schmerzen auf, ist dies meist schon ein Hinweis auf einen fortgeschrittenen Tumor.
Wird der Gebärmutterkrebs frühzeitig erkannt, lässt er sich meist gut behandeln.
Für Gebärmutterkrebs gibt es keine Methode zur Früherkennung bei beschwerdefreien Frauen. Deshalb ist es besonders wichtig, bei jeder auffälligen oder irregulären Blutung zum Frauenarzt zu gehen, um diese abzuklären. Der Gynäkologe kann mittels vaginaler Sonografie (Ultraschall-Untersuchung durch die Scheide) die Gebärmutter und die Eierstöcke untersuchen. Ist die Gebärmutterschleimhaut bei Frauen mit Blutungen nach den Wechseljahren dicker als fünf Millimeter, liegt der Verdacht auf ein Endometriumkarzinom nahe.
Eine genaue Diagnose liefert eine Ausschabung der Gebärmutter (=Curettage). Um eine Gewebeprobe zu gewinnen, wird im Rahmen der Gebärmutterspiegelung die Gebärmutterschleimhaut ausgeschabt. Die mittels Curettage gewonnene Schleimhaut wird im Labor untersucht. So kann der Gynäkologe mögliche bösartige Veränderungen der Gebärmutterschleimhaut genau feststellen. Bestätigt sich durch die Laboruntersuchung die Diagnose Gebärmutterkörperkrebs, kann mittels Magnetresonanztomografie (MRT) bzw. Computertomografie (CT) die Größe und Ausdehnung des Tumors erkannt und eingeschätzt werden.
Die Therapie des Endometriumkarzinoms erfolgt überwiegend operativ, wenn das Krebsstadium noch nicht zu weit fortgeschritten ist.
Die Behandlung von Gebärmutterkörperkrebs hängt ab von Tumorstadium, ob es sich um einen bösartigen oder einen gutartigen Tumor handelt und dem Alter der Patientin. Meist ist die Entfernung der Gebärmutter mitsamt den beiden Eierstöcken der erste Therapieschritt. Oft ist auch eine Lymphknotenentfernung im Bereich des kleinen Beckens, in manchen Fällen auch im Bereich der Hauptschlagader oder der Hauptvene im Bauchraum erforderlich. Der Eingriff erfolgt in vielen Fällen minimal-invasiv mittels Laparoskopie – das erspart einen größeren Bauchschnitt. Gerade beim Gebärmutterkörperkrebs, der oft stark übergewichtige Frauen betrifft, ist eine solche Operationsmethode vorteilhaft, weil unter diesen Bedingungen ein Bauchschnitt schwieriger abheilt als bei Normalgewichtigen.
Nach Vorliegen aller Befunde entscheidet ein interdisziplinäres Team, das sogenannte Tumorboard, ob ergänzend eine Strahlentherapie und/oder eine Chemotherapie nötig sind. Eine alleinige Strahlentherapie oder Hormontherapie kommt nur bei Patientinnen in Frage, die nicht operiert werden können.