Hier finden Sie eine Auswahl an Ergebnissen aus den klinischen Studien und Forschungsprojekten der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des Marien Hospital Herne.
Das PIPAC-Verfahren stellt einen vielversprechenden neuen Ansatz zur Therapie einer Peritonealkarzinose dar. Anhand eines Kollektivs von Patientinnen mit Peritonealkarzinose (als Folge eines rezidivierten Ovarialkarzinoms) soll die Effektivität des Verfahrens belegt werden. Dazu wird neben der objektiven Evaluierung des Therapieerfolges durch makroskopische und mikroskopische Charakterisierung der Tumorlast zusätzlich sowohl Material des festen Tumors als auch von Tumorzellen aus peritonealen Effusionen (Aszites) auf molekularer Ebene untersucht (Proteinexpression, Genexpression, Mutationen).
In diesem Projekt werden neonatale Zellen aus dem Nabelschnurblut, der Plazenta oder der Nabelschnur-Matrix (Wharton Jelly) hinsichtlich ihres Proliferationsspotentials sowie ihrer möglichen Wirkweisen über direkte und indirekte Mechanismen in der Therapie von hypoxisch-ischämischen Hirn- und Herzläsionen vergleichend analysiert. Weiterführende in vitro und ex vivo Analysen sollen Daten liefern, ob und welche der untersuchten Zellpopulationen eine therapeutischen Wirkung, gegebenenfalls auch über sekundäre Effekte, ausüben, etwa durch die Aktivierung endogener Reparaturmechanismen.
In diesem Forschungsvorhaben soll die Relevanz und Rolle der Slit/Robo-Signalübertragung bei der Tumormetastasierung speziell ins Gehirn untersucht werden. Dazu sollen zunächst die Expressionsprofile relevanter Genprodukte (Slit, Robo, CXCR4, Her-2, E-Cadherin) durch immunhistologische Färbung auf Proteinebene bzw. durch quantitative PCR auf mRNA-Ebene in Proben von primären Karzinomen (in erster Linie Brust, aber auch Lunge, Dickdarm und andere) und entsprechender Gehirnmetastasen analysiert werden.
Autologe Fettgewebstransplantationen werden in zunehmendem Maße in der Plastischen Chirurgie eingesetzt. Insbesondere auch zur Rekonstruktion der weiblichen Brust nach Operationen zur Entfernung von Tumoren. Während die relative Sicherheit der autologen Fetttransplantation in die Brust durch etliche Untersuchungen belegt ist, fehlen Studien zur Biologie und Gewebsviabilität des transplantierten Materials, sowie zu seiner Interaktion mit der Mikroumwelt der Transplantationsstelle. Trotz einiger in vitro Studien, die einen wechselseitigen Einfluss von Fett- und Tumorzellen zeigen, ist die Frage nach einer möglichen Rolle des autolog transplantierten Fetts in der Tumorinduktion noch unbeantwortet. In dieser Studie soll der Einfluss verschiedener klinischer Variablen (Ort der Fettgewinnung, Alter, BMI) untersucht werden, etwa auf die Viabilität und Differenzierungsfähigkeit der isolierten Präadipozyten, oder auch auf die Auswirkung der von den Fettzellen sekretierten Faktoren auf die Proliferation und Invasivität von Brustkrebstumorzellen.
Endometriose ist eine benigne Erkrankung, die allerdings einige Charakteristika maligner Erkrankungen wie etwa DNA-Aneuploidie, Loss of Heterozygosity (LOH), Mutationen in Tumorsuppressorgenen und Protoonkogenen aufweisen. Bei Frauen mit rektovaginaler Endometriose konnte darüber hinaus gezeigt werden, dass eine Ausbreitung auf lokale Lymphknoten in 20% bis 40% der Fälle vorhanden war. In einer prospektiven Kohortenstudie konnten wir nachweisen, dass eine solche Ausbreitung auch bei Frauen mit pelviner/ovarieller Endometriose vorkommt. Mittels Genexpressionsanalyse konnten wir Hinweise auf mögliche Mechanismen erhalten, die bei diesem Befallsprozesses eine Rolle spielen könnten.
Moderner Standard der Außendarstellung einer Frauenklinik ist unter anderem eine entsprechende Internetpräsenz. Die Anzahl wissenschaftlicher Arbeiten zur Qualität von Websites im gynäkologisch-geburtshilflichen Bereich ist mangelhaft. Objektive Daten zu Bedürfnissen und Ansprüchen von Patientinnen im Hinblick auf die Internetpräsenz einer Frauenklinik existieren in der Literatur so gut wie nicht. Ziel des Projekts ist die Erstellung objektivierbarer Kriterien zur Bewertung von solchen Websites und die querschnittsmäßige Erfassung der Qualität von Frauenklinik-Websites im deutschsprachigen Raum.
In einer prospektiv-randomisierten Studie wurde die Notwendigkeit einer primären Hämostase mittels Monsel‘scher Lösung nach Probeexzision an der Zervix im Rahmen einer auffälligen Differentialkolposkopie evaluiert. Während die Verwendung der Monsel’schen Lösung zu einer besseren initialen Blutstillung führte, zeigte sich darüber hinaus kein relevanter klinischer Nutzen, etwa hinsichtlich Schmerzerfahrung oder Zufriedenheit der Patientinnen.
Unter Konisation versteht man einen chirurgischen Eingriff, bei dem Gewebe im Bereich des äußeren Muttermundes (Portio) entnommen wird. Der Name leitet sich von der Form des entnommenen Gewebestücks ab, das meist einem Konus gleicht. Eine Konisation kann mit verschiedenen chirurgischen Techniken durchgeführt werden (Skalpell, Laser, elektrische Schlinge). Die LLETZ (Konisation mit der Elektroschlinge) wird weitläufig als Methode der Wahl zur Behandlung von hochgradigen intraepithelialen Neoplasien an der Zervix (CIN) und bei mikroinvasivem Zervixkarzinom eingesetzt und zählt damit zu den am häufigsten durchgeführten chirurgischen Eingriffen in der Gynäkologie.
Die Fachausbildung im Bereich Gynäkologie und Geburtshilfe ist so wie bei anderen chirurgischen Fachdisziplinen durch sinkende Operationszahlen aufgrund einer immer restriktiveren – weil sinnvollen – Indikationsstellung zur Operation gekennzeichnet. Es ist daher wichtig, neue und bessere Operationsmodelle für den Einsatz in der Lehre von Nachwuchsmedizinern zu entwickeln und mittels wissenschaftlicher Methoden zu validieren.
Hier stellen wir ein Trainingsmodell für die LLETZ-Konisation vor. Mit Hilfe des OSATS-Verfahrens (Objective Structured Assessment of Technical Skills) haben wir dieses Modell validiert.
Eine vaginal-operative Entbindung ist in bis zu 15% aller Entbindungen notwendig. Häufig werden dabei die Geburtszange oder der Vakuumextraktor benutzt. Das sichere Erlernen der Technik der Vakuumextraktion ist für Geburtshelfer ein wichtiger Teil der Ausbildung. In einer randomisierten Studie haben wir die theoretische Lehre einem Hands-on Training gegenüber gestellt. Mittels OSATS (Objective Structured Assessment of Technical Skills) konnte der Vorteil des Hands-on Trainings klar nachgewiesen werden.