Mitarbeiter der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des Marien Hospital Herne – Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum wurden für eine innovative Studie ausgezeichnet. Die Studie untersucht, wie sich der Einsatz eines Operationskolposkops bei Operationen am Muttermund auswirkt.
An der randomisierten klinischen Studie haben 182 Patientinnen teilgenommen, die an einer Krebsvorstufe am Muttermund erkrankt waren. Diese Patientinnen haben sich einer Operation namens LLETZ (Large Loop Excision of the Transformation Zone) unterzogen, bei der ein Teil des erkrankten Muttermundes entfernt wird. Da der Muttermund dadurch verkürzt ist, kann die OP bei einer späteren Schwangerschaft das Risiko für eine Frühgeburt erhöhen.
In der Studie wurde untersucht, ob die Verwendung eines intraoperativen Kolposkops, eine Art Operationsmikroskop, das Ergebnis der Operation hinsichtlich der entnommenen Gewebemenge verbessern kann. „Dies konnte erstmals unter Studienbedingungen nachgewiesen werden“, erläutert Prof. Dr. Clemens Tempfer, Direktor der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, „Die Verwendung des intraoperativen Kolposkops macht es möglich, weniger Gewebe bei gleichem Operations- und Heilungserfolg zu entnehmen, der Muttermund wird also weniger verkürzt“, so Tempfer weiter. Die Studie belegt erstmals in der Literatur, dass die LLETZ-Operation durch den Einsatz des Operationskolposkops hinsichtlich dieser Langzeitkomplikation verbessert werden kann.
Vergeben wurde der Posterpreis an Dr. Ziad Hilal, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, bei der 62. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe. Die Studie wurde außerdem kürzlich in einem internationalen Fachjournal, dem „American Journal of Obstetrics and Gynecology“ veröffentlicht.