Krampfadern sind häufig bei Menschen vorhanden. Es handelt sich dabei um eine Erweiterung der oberflächlichen Venen aufgrund eines Rückflusses zwischen dem tiefen und oberflächlichen Venensystem.
Es wird zwischen zwei Formen von Krampfadern entschieden:
Krampfadern entstehen, wenn sich das Blut in den Venen staut. Die Aufgabe von Venen besteht darin, das Blut aus dem Körper gegen die Schwerkraft zurück zum Herzen zu transportieren. Übernommen wird diese Arbeit durch die umliegende Muskulatur sowie die elastische Gefäßwand der Venen. Außerdem sorgen Venenklappen dafür, dass das Blut nicht zurückfließt.
Ist dieser Vorgang gestört, etwa wenn die Elastizität der Gefäßwände nachlässt oder wenn die Venenklappen beschädigt sind, staut sich das Blut in den Venen. Dann überdehnen die Gefäßwände und sacken aus - Krampfadern entstehen und werden als Verdickung an der Hautoberfläche sichtbar.
In vielen Fällen entstehen Krampfadern ohne bekannte Ursache. Es gibt jedoch Risikofaktoren, darunter Übergewicht und mangelnde Bewegung, die die Entstehung der Aussackungen begünstigen. Auch eine vererbte Bindegewebsschwäche gilt als Risikofaktor.
Selten sind Krampfadern eine Folge von einem Blugerinnsel (Thrombose) in den tiefen Beinvenen. Grund dafür ist die Abflussbehinderung durch das Gerinnsel.
Die von der Varikose verursachten Symptome sind vielfältig. Möglich sind z.B. Beinschwellungen, Juckreiz, Spannungsgefühle und Schmerzen bis hin zur Schädigung der Haut mit schwer heilbaren Entzündungen (Ulzerationen).
Anfangs verursachen Krampfadern noch keine Beschwerden und sind eher ein ästhetisches Problem. Mit zunehmendem Blutstau in den Venen kann es jedoch zu schweren Beinen und Spannungsgefühlen kommen. Nachts kommt es häufig zu Wadenkrämpfen. Gelegentlich tritt Juckreiz auf. Bei Bewegung werden die Symptome besser, bei warmen Tempearturen verschlimmern sie sich.
Im späteren Verlauf können die Gefäßwände der Venen zunehmend strapaziert und durchlässiger werden. Flüssigkeit, Proteine und Blutbestandteile gelangen ins umliegende Gewebe. Vor allem abends kann es dann zu Wassereinlagerungen in den Beinen kommen. Die Haut fängt an zu jucken und verfärbt sich rot. Bei älteren Patienten dünnt die Haut aus und wird anfälliger für Verletzungen.
Durch den chronischen Blutstau kann das Gewebe nicht mehr ausreichend mit sauerstoff versorgt werden. Kleine Verletzungen können nicht mehr richtig abheilen, es ilden sich Geschwüre und das Gewebe stirbt ab. Die Folge sind offene Beine.
Die Ausdehnung des Krampfaderleidens in einer großen Vene (Stammvarikose) wird mithilfe einer Ultraschalluntersuchung bestimmt. Anhand der Befunde wird die individuell geeignete Therapie festgelegt.
Die klassische operative Therapie besteht in der Entfernung der betroffenen schwachen Stammvene mithilfe eines drahtförmigen Instruments (Strippersonde). Bei der Operation werden nur oberflächliche Venen zerstört, sodass der Blutrückfluss über die tiefen Venen gewährleistet bleibt. Alternativ können die Stammvenen auch endoluminal verödet werden. Hierbei wird in die betroffene Stammvene ein kleiner Katheter eingeführt und von innen mit einem Laser oder Radiofrequenz verschlossen. Eine Narkose ist dabei nicht notwendig.
Neben diesem klassischen Verfahren, bietet die Klinik für Gefäßchirurgie auch venenerhaltende Verfahren an, von deren Einsatz Patienten insbesondere dann profitieren, wenn sie weitere Gefäßerkrankungen haben.