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Marien Hospital Herne
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Klinik für Gefäßchirurgie

11.05.2022

Von Odessa nach Herne – Ukrainischer Dialyse-Patient wird im Marien Hospital Herne behandelt

Dr. Dominic Mühlberger, Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie (l.), Prof. Nina Babel, Leiterin des Centrums für Translationale Medizin mit Schwerpunkt Immunologie (2.v.l.) und Prof. Dr. Timm Westhoff, Direktor der Medizinischen Klinik I (r.) gemeinsam mit dem Patienten aus der Ukraine während der Dialyse.

Im Marien Hospital Herne – Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum hat ein Dialyse-Patient aus der ukrainischen Stadt Odessa neue Shunt-Zugänge erhalten. Der 62-Jährige war bereits in seiner Heimat dialysepflichtig. Nachdem sich sein Zustand so verschlechtert hatte, dass er reanimiert werden musste, wurde er mit einem Rettungswagen 2.500 Kilometer bis nach Herne gebracht. Dort behandelten ihn die Experten der Klinik für Gefäßchirurgie und der Medizinischen Klinik I – Allgemeine Innere, Nephrologie, Gastroenterologie, Pneumologie gemeinsam.

Der Patient war bereits in seiner Heimat seit vielen Jahren dialysepflichtig. Seine Nieren arbeiten nicht mehr richtig und mit der Dialyse wird sein Blut mehrmals in der Woche von giftigen Stoffen gereinigt. „Damit hierfür nicht regelmäßig Blutgefäße neu angestochen werden müssen, erhalten Patienten einen mehrfach nutzbaren Zugang, einen sogenannten Shunt“, erklärt Dr. Dominic Mühlberger, Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie. „Dieser konnte bei dem Patienten nicht mehr genutzt werden, als er im Marien Hospital Herne bewusstlos ankam.“ Die Probleme bei der Dialyse verbunden mit seiner Herzschwäche hatten in Odessa zu einem Herzstillstand geführt. Er konnte reanimiert werden und wurde gemeinsam mit seiner Ehefrau, von einem Arzt und zwei Pflegekräften in einer 36-stündigen Fahrt in einem Rettungswagen nach Herne gebracht.

„Über eine Freundin in der Ukraine erfuhr ich von der kritischen Situation“, berichtet Prof. Nina Babel, Leiterin des Centrums für Translationale Medizin mit Schwerpunkt Immunologie. Gemeinsam mit Prof. Dr. Timm Westhoff, Direktor der Medizinischen Klinik I entschied die gebürtige Ukrainerin den Patienten nach Herne zu holen. Bevor die lebenswichtige Dialyse wieder begonnen werden konnte, musste der Patient auf der Intensivstation stabilisiert werden. Erst nach einer Woche konnte operativ ein neuer Shunt angelegt werden. Dabei legt der Chirurg eine Kurzschlussverbindung zwischen Vene und Arterie an, in dem er die beiden Gefäße aneinandernäht.

Drei Eingriffe in einer Operation

„Innerhalb einer Operation haben wir direkt drei Eingriffe durchgeführt“, erklärt Dr. Dominic Mühlberger. „Wir haben einen neuen Shunt am rechten Arm des Patienten gelegt, über diesen kann zukünftig die Dialyse erfolgen. Da es aber einige Wochen dauert, bis dieser Shunt funktionsbereit ist, haben wir einen provisorischen Katheter am Hals gelegt, über den die Dialyse übergangsweise für mehrere Wochen durchgeführt werden kann. Abschließend haben wir noch das Hämatom, einen großen Bluterguss, am linken Arm des Patienten entfernt. An dieser Stelle lag vermutlich der vorherige Shunt, der nicht mehr genutzt werden konnte.“

Weitere Behandlung in Deutschland

Nach der erfolgreichen Operation wird der Patient zukünftig auch weiter in Deutschland mit einer ambulanten Dialyse betreut. Gemeinsam mit seiner Frau wohnt er jetzt im Ruhrgebiet. Sobald es die gesundheitliche Situation und die Lage vor Ort wieder zulassen, möchten die beiden in ihre Heimat zurückkehren.

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