Forschung

Die Klinik beteiligt sich an mehreren klinischen Forschungsvorhaben. Die wichtigste klinische Studie untersucht, inwieweit eine Bestrahlung Einfluss auf das lymphatische Immunsystem nimmt. Dabei steht der Thymus im Fokus, der bei Bestrahlung des Mediastinums, also des oberen Brustbereichs, unvermeidlich teilweise mit bestrahlt wird. Regulatorische T-Zellen, die eine wichtige Rolle bei der Immunantwort allgemein und speziell bei der körpereigenen Bekämpfung von Krebszellen spielen, könnten hier beeinflusst werden.

Die physikalische Forschung konzentriert sich darauf, die Bestrahlungspläne zu optimieren, damit das Zielvolumen möglichst genau und homogen bestrahlt und gesundes Gewebe optimal geschont werden kann. Vor der Bestrahlung eines Patienten erstellt die medizinische Physik einen Bestrahlungsplan, der dann anschließend noch in einer Simulation (z. B. Monte Carlo Simulation) verifiziert wird. Diese Prozesse im Interesse der Patienten zu verbessern ist  Ziel der physikalischen Forschung. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Optimierung der Brachytherapie (von griechisch „brachys“ = nah). Bei dieser Therapieform wird der Patient nicht von außen mit einem Strahl behandelt, sondern direkt am Ort der Erkrankung durch Einführung einer Strahlenquelle.

Die Grundlagenforschung beschäftigt sich mit der Untersuchung der Malignitätsmerkmale von Krebserkrankungen. Dabei konzentrieren wir uns auf zwei repräsentative Malignome, Brustkrebs und Hirntumore (Glioblastom). Die Schwerpunkte unserer Forschung liegen dabei auf Strahlentherapie und Radiobiologie.

Entscheidend für das Schicksal der Patienten ist die Bildung von Rezidiven, dem erneuten Auftreten von Geschwulsten nach der Therapie, die sich sowohl lokal am ursprünglichen Ort des Tumors als auch als Metastasen in entfernten Geweben entwickeln können. Eine moderne These der Krebsentstehung besagt, dass Rezidive ausschließlich aus bösartigen (malignen) Zellen mit Stammzelleigenschaften entstehen.

Ein sehr wichtiges Malignitätsmerkmal ist die Motilität, die Beweglichkeit der Zellen. Nur bewegliche Zellen sind in der Lage, ihren ursprünglichen Ort zu verlassen, zu wandern, ein Gefäß zu erreichen, in den Blutkreislauf einzudringen und diesen wieder zu verlassen, um neues Gewebe zu kolonisieren. Dies gilt vor allem für die Metastasierung, ist jedoch in vielen Fällen auch für Lokalrezidive von Bedeutung. Im Fokus unserer Untersuchungen steht daher die Beweglichkeit der Zellen und der Faktoren, die hierauf Einfluss nehmen.

Aus diesem Grunde legen wir unser Augenmerk auf die Beweglichkeit der Stammzellen. Als Strahlenklink interessiert uns dabei speziell, ob die Motilität von Krebszellen auch durch therapeutische Bestrahlungen beeinflusst wird.