Marien Hospital Herne - Neuromodulation – Blasenschrittmacher
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Abteilung für Neuro-Urologie

Neuromodulation – Blasenschrittmacher

Als Neuromodulation bezeichnet man eine Beeinflussung fehlfunktionierender Nerven. Nach heutiger Kenntnis ist die Voraussetzung für eine erfolgreiche Neuromodulation die noch intakte Nervenverbindung zwischen Harnblase und Gehirn. Daher ist die im Folgenden geschilderte Technik bei Patienten mit einer kompletten Nervdurchtrennung, zum Beispiel des Rückenmarks (Querschnittlähmung), bisher nicht anwendbar.

Das Prinzip der Neuromodulation von Nerven (z. B. des Sakralplexus, der Nerven, die auf Höhe des Kreuzbeines aus dem Rückenmark in die Beckenregion austreten) ist es, durch gezielte, permanente Impulse die nervale Kommunikation zwischen Harnblase und Gehirn zu beeinflussen. Dabei kann sowohl das Krankheitsbild einer schlaffen Harnblase ebenso beeinflusst als auch eine überaktive Blase gedämpft werden.

In einem ersten Schritt, der sogenannten Testphase, wird an die unmittelbar in Deckung des Kreuzbein laufenden Sakralnerven mittels einer feinen Hohlnadel durch die Haut ein dünner Testdraht gelegt. In einer intraoperativen Teststimulation kann sichergestellt werden, dass der Draht exakt am Nerv positioniert wurde. Unmittelbar nach der Platzierung der Testdrähte kann mit einem sogenannten Impulsgeber, der der eigentliche Stromlieferant für die Neuromodulation ist, eine bis zu 2-wöchige Testphase, die auch in der häuslichen Umgebung erfolgt, eingeleitet werden.

In den letzten Jahren hat sich eine neue Technik etabliert, bei der eine etwas dickere Vierkanalelektrode an den Nerv gelegt wird. Diese hat den Vorteil, dass sie länger im Körper verbleiben kann und die Testphase auf bis zu 4 Wochen ausgedehnt werden kann. Zudem kann bei erfolgreicher Testung die Elektrode dauerhaft an Ort und Stelle belassen werden, während bei der Testung mit dem dünnen Testdraht dieser zunächst wieder gezogen wird.

In einem zweiten Schritt wird dann der endgültige Impulsgeber unter die Gesäßhaut eingesetzt, von wo aus er die Steuerung und Energieversorgung des Modulationsdrahtes übernimmt. Die integrierte Batterie hat eine Lebensdauer von bis zu 7 Jahren.

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