Marien Hospital Herne - Selbstkatheterismus
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Marien Hospital Herne
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Abteilung für Neuro-Urologie

Selbstkatheterismus

Der Selbstkatherterismus (intermittierende Katheterismus) gilt heute als eine Standardtherapie bei Patienten mit bedingter Blasenfunktionsstörung oder chronischer Restharnbildung. Er besitzt gegenüber den Dauerkatheterformen wie dem Bauchdeckenkatheter oder dem Harnröhrenkatheter deutliche Vorteile. Harnwegsinfekte und Schäden des oberen und unteren Harntraktes sind deutlich seltener, zudem können Dauerkatheter verstopfen oder abklemmen. Nicht selten schränken sie die Mobilität der betroffenen Patienten ein und verursachen Schmerzen. Bei Patienten, die infolge von Querschnitt oder Multiple Sklerose eine erhöhte Blasenspastizität haben, wird diese durch regelmäßiges Katheterisieren reduziert. Die Patienten haben einen besseren Schlaf, Müdigkeit wird vermieden. Das Sexualleben erfährt keinerlei Beeinträchtigung durch diese Form der Blasenentleerung.

Bei individualisierter und fachgerechter Einweisung durch das Team der Abteilung für Neuro-Urologie gelingt es jedoch regelmäßig, dem Patienten den Selbstkatheterismus nahezubringen.

Beim intermittierenden Katheterismus wird in regelmäßigen Zeitintervallen ein dünner Schlauch (Katheter) in die Blase eingeführt, über den der Urin abfließen kann. Hierdurch wird eine vollständige Entleerung der Blase ermöglicht. In der Regel führt man den Vorgang ca. 4 bis 6 mal täglich durch – ein Rhythmus, der der normalen Blasenentleerung ohne Katheter entspricht. Unmittelbar nach Entleerung der Blase wird der Katheter sofort wieder entfernt. Mit ein wenig Übung ist die Harnblase in wenigen Minuten entleert.

Auch viele Patienten mit eingeschränkter Fingerfertigkeit oder Beweglichkeit der Hände praktizieren nach guter Anleitung den intermittierenden Selbstkatheterismus regelmäßig.

Bei der Wahl des richtigen Katheters wird der Patient von kompetenten Fachleuten beraten. Individuell muss der Katheter die richtige Länge und den richtigen Durchmesser haben.

Bereits vorbeschichtete, hydrophile Katheter, schonen die Harnröhre durch ihre wasserbindende Oberfläche. Diese ist ausgesprochen gleitfähig und reduziert die Reibung in der Harnröhre. Es gibt zahlreiche, individuelle Lösungen für Patienten die viel reisen, z. B. besonderes unauffällige Kathetertypen oder Einmalkatheter mit integriertem Auffangsystem, sodass der Urin direkt in ein geschlossenes Beutelsystem abläuft.

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