Marien Hospital Herne - Harnwegsinfektionen
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Abteilung für Neuro-Urologie

Harnwegsinfektionen

Die typischen Symptome einer bakteriellen Blasenentzündung sind schmerzhaftes Wasserlassen, häufiger und nicht mehr zu unterdrückender Harndrang und Schmerzen im Unterbauch. Bei fortschreitenden Entzündungen kommt es nicht selten zur Blutbeimengung im Urin und schweren aufsteigenden Infekten des Nierenbeckens und der Niere selbst.

Harnwegsinfektionen – Ursachen

Ursache für die Entstehung einer wiederkehrenden bakteriellen Blasenentzündung sind Bakterien, denen es immer wieder gelingt, der Blasenwand anzuhaften und einen entzündlichen Prozess auszulösen. Der Ursprung der Bakterien ist zumeist der Darmtrakt, nach einer Verunreinigung des äußeren Genitals können die Bakterien über die Harnröhre in die Blase aufsteigen. Begünstigende Faktoren für das Auftreten einer bakteriellen Blasenentzündung können der Geschlechtsverkehr, die Monatsblutung, eine unvollständige Blasenentleerung oder übertriebene, unvorteilhafte Form der Intimhygiene sein. Dennoch sind manche Frauen trotz dieser Faktoren völlig gesund, andere erkranken jedoch regelmäßig an Blasenentzündungen. Die Ursache für diese so individuelle Infektneigung der Blase ist noch nicht aufgeklärt. Bekannt ist jedoch, dass organische Erkrankungen der Nieren, Blase oder Harnröhre zu wiederkehrenden Blaseninfekten beitragen können. Eine präzise urologische Aufarbeitung und ausführliche Diagnose ist somit für eine erfolgreiche und nachhaltige Behandlung des Leidens unumgänglich.

Neurologische Ursachen

Sollte im Laufe der Diagnosestellung festgestellt werden, dass die Ursache der Blaseninfektion organisch bedingt ist, muss diese im ersten Schritt beseitig werden. Zahlreiche neurologische Erkrankungen wirken sich destabilisierend auf die Blase aus und führen zur gesteigerten Infektanfälligkeit. Genauso verhält es sich mit Blasenfunktionsstörungen, die sich beispielsweise im Kindesalter unbewusst eingeschlichen haben oder auf eine Erkrankung der nervalen Blasenversorgung zurückzuführen sind.

Harnwegsinfektionen – Behandlungsverfahren

Unabdingbar bei der Behandlung ist zunächst die vollständige und nachhaltige Therapie einer bestehenden bakteriellen Entzündung. Hierbei sollte mittels Keimanzüchtung und Antibiotikaresistogramm ein speziell ausgewähltes Antibiotikum zur Keimbeseitigung eingesetzt werden. Die vorbeugende Einnahme eines speziellen, gut verträglichen Antibiotikums für mehrere Wochen bis Monate in niedriger Dosierung schließt sich oft an.

Zu jedem Zeitpunkt sollte die tägliche Trinkmenge hoch gehalten werden, um den Urin zu verdünnen und das Auswaschen von Bakterien zu steigern. Der Neuro-Urologe kann darüber hinaus weitere Maßnahmen zur Vermeidung und Reduktion wiederkehrender Blaseninfektionen empfehlen.

Hydrodistension

Hydrodistension bedeutet wörtlich „Dehnung mit Wasser“. Die Hydrodistension der Harnblase ist ein Verfahren, das sowohl diagnostisch als auch therapeutisch seit vielen Jahren einen festen Stellenwert in der Behandlung des chronischen Blasenschmerzsyndroms als auch bei chronischen bakteriellen Blasenentzündungen hat. Es wird davon ausgegangen, dass infolge der Blasendehnung unter anderem eine Erschöpfung der Blasennerven auftritt, die eine Dranglinderung zur Folge hat.

In einer kurzen Narkose wird die Harnblase über das Blasenspiegelungsinstrument mit steriler Kochsalzlösung für 2-3 (in seltenen Fällen auch 5-10 und mehr) Minuten aufgefüllt, gedehnt und das anatomische Fassungsvermögen der Blase bestimmt. Es kann sich je nach Erkrankungsbild und dem intraoperativem Befund eine oberflächliche Verschorfung (sogenannte Fulguration) der Blasenwand anschließen. Diese tötet der Blase anhaftende Bakterien und führt zu einer kompletten Regeneration der verschorften Wandanteile ohne Narbenbildung zu hinterlassen. Ein Vorgang wie man ihn von einer Schorfwunde zum Beispiel am Knie nach einem Sturz kennt. Die Blasenwand erhält somit einen Reiz sich zu regenerieren, was oftmals zu Reduktion von Schmerz, Drang und / oder Bakterienbefall führt.

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