Marien Hospital Herne - Fehlbildungen des Genitals
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Klinik für Urologie

Fehlbildungen des Genitals

Das Spektrum der angeborenen Fehlbildungen des äußeren Genitals ist breit gefächert und betrifft alle Altersgruppen vom Säugling bis zum alten Menschen. Diagnose und Therapie erfordern oft eine fachübergreifende Zusammenarbeit mit Kinderärzten oder dem niedergelassenen Urologen und Hausarzt.

Häufige angeborene Krankheitsbilder umfassen Fehlmündungen der Harnröhre (Hypospadie), den ein- oder beidseitigen Hodenhochstand (Kryptorchismus bzw. Maldeszensus testis) oder eine zu enge Vorhaut (Phimose).

Fehlmündungen der Harnröhre (Hypospadie)

Die Hypospadie gehört zu den häufigsten angeborenen Missbildungen des äußeren männlichen Genitals. Bei dieser Fehlbildung handelt es sich sowohl um eine Abweichung des Erscheinungsbildes des äußeren Genitals als auch um eine Einschränkung der Funktionsfähigkeit des Penis. Abhängig vom Schweregrad ist die Öffnung der Harnröhre nicht an der Spitze der Eichel sondern körpernäher. Typisch für die Fehlmündung der Harnröhre ist die Vorhautschürze, die wulstig um die Oberseite des Penis liegt.

Fehlmündungen der Harnröhre (Hypospadie) – Diagnose

Eine Fehlmündung der Harnröhre fällt in der Regel unmittelbar nach der Geburt durch die typische Vorhautschürze auf.

Fehlmündungen der Harnröhre (Hypospadie) – Operative Behandlungsverfahren

Eine Fehlmündung der Harnröhre erfordert immer eine operative Therapie. Die Operation richtet sich dabei immer danach, wo genau sich die Mündung der Harnröhre befindet, und nach dem Ausmaß der Verkrümmung des Penisschaftes (in erigiertem Zustand). Eventuell sind mehrere Eingriffe notwendig, um die Hypospadie zu behandeln.

Ziel der Operation ist die Verlagerung der Harnröhrenöffnung an die Spitze der Eichel mit normalem Harnstrahl. Darüber hinaus muss der Penisschaft begradigt werden.

Die Urologen des Marien Hospital Herne erreichen die Verlängerung der Harnröhre durch den bestehenden hinteren Anteil der Harnröhre. Alternativ kann die Harnröhre aus Teilen der Vorhaut gebildet werden.

Ein- oder beidseitiger Hodenhochstand (Kryptorchismus / Maldeszensus testis)

Beim Hodenhochstand befinden sich ein oder beide Hoden eines Neugeborenen bei der Geburt nicht wie normal im Hodensack. Bei dieser angeborenen Fehlbildung handelt es sich um eine Lageabweichung, die fast immer einer Behandlung bedarf.

Ein- oder beidseitiger Hodenhochstand (Kryptorchismus / Maldeszensus testis) – Diagnose

Ein Hodenhochstand kann durch eine Tastuntersuchung des äußeren Genitals und der Hode diagnostiziert werden. In speziellen Fällen ist für die Diagnose eine zusätzliche Ultraschalluntersuchung notwendig.

Ein- oder beidseitiger Hodenhochstand (Kryptorchismus / Maldeszensus testis) – Operative Behandlungsverfahren

Die Behandlung eines Hodenhochstandes sollte mit Vollendung des ersten Lebensjahres abgeschlossen sein, da eine nicht rechtzeitig erkannte Erkrankung zu Unfruchtbarkeit oder einer Hodenschrumpfung führen kann. In der Regel wird hierfür ein kleiner operativer Eingriff vorgenommen. Dabei wird der Hoden mit Samenstrang am tiefsten Punkt des Hodensackes fixiert (Orchidopexie).

Zu enge Vorhaut (Phimose)

Patienten mit einer Phimose leiden an einer angeborenen Verengung der Vorhaut des Penis. Die Vorhaut besteht aus einem äußeren Blatt. Dieses ist von außen sichtbar. Darüber hinaus verfügt die Vorhaut über ein inneres Blatt, das der Eichel anliegt. Der Übergang am Ende der Vorhaut ist in der Regel fließend. Bei einer Phimose kann die Vorhaut nicht oder nur schwer über die Eichel zurückgezogen werden. Lässt sich die Vorhaut nur unvollständig zurückziehen, sprechen Ärzte von einer Phimose.

Zu enge Vorhaut (Phimose) – Diagnose

Eine Phimose ist zu erkennen, wenn sich die Vorhaut ab dem dritten bis fünften Lebensjahr nicht oder nur teilweise zurückziehen lässt oder wenn sich beim Zurückstreifen über die Eichel ein Schnürring zeigt.

Zu enge Vorhaut (Phimose) – Konservative Behandlungsverfahren

Eine Phimose muss nicht zwangsläufig operiert werden. Auch eine konservative Behandlung ist möglich. Hierbei wird die zu enge Vorhaut durch den Urologen durch vorsichtiges Verschieben gedehnt. Dieser Vorgang wird über einen längeren Zeitraum wiederholt. Bei mangelndem Erfolg kann eine operative Korrektur durchgeführt werden.

Zu enge Vorhaut (Phimose) – Operative Behandlungsverfahren

Eine Phimose kann zum einen durch eine Beschneidung behandelt werden. Hierbei wird die Vorhaut vollständig entfernt. Darüber hinaus ist es möglich, einen Teil der Vorhaut zu erhalten und nur den engen Vorhautring zu entfernen.

Erworbene Fehlbildungen

Das Spektrum der erworbenen Fehlbildungen des äußeren Genitals ist breit gefächert und betrifft alle Altersgruppen vom Säugling bis zum alten Menschen. Diagnose und Therapie erfordern oft eine fachübergreifende Zusammenarbeit mit Kinderärzten oder dem niedergelassenen Urologen und Hausarzt.

Erworbene Fehlbildungen wie beispielsweise ein verkrümmter Penis (Deviation) oder Harnröhrenverengungen (Strikturen) werden oft durch traumatische Ereignisse beim Geschlechtsverkehr, Katheteranlagen oder Operationen verursacht.

Verkrümmter Penis (Deviation)

Die erworbene Penisverkrümmung kann sich entweder langsam entwickeln oder auch scheinbar plötzlich erscheinen. Vor allem zu Beginn der Erkrankung treten Schmerzen, beispielsweise bei der Erektion, auf. Am häufigsten zeigt sich eine Verkrümmung des erigierten Penis nach oben. Es sind jedoch auch andere Erscheinungsformen möglich.

Verkrümmter Penis (Deviation) – Diagnose

Ein verkrümmter Penis kann durch eine Tastuntersuchung des äußeren Genitals diagnostiziert werden.

Verkrümmter Penis (Deviation) – Konservative Behandlungsverfahren

Ein verkrümmter Penis kann ggf. durch eine medikamentöse Therapie oder das Verabreichen von Injektionen, bei denen das Medikament direkt in den Penis gespritzt wird, behandelt werden.

Verkrümmter Penis (Deviation) – Operative Behandlungsverfahren

Die Operation einer erworbenen Penisverkrümmung wird nur angewendet, wenn sich die Erkrankung, z. B. durch eine medikamentöse Behandlung stabilisiert hat - da sich der Zustand des Patienten zunächst stabilisiert haben muss. Verschiedene Operationsmethoden werden verwendet, um den Penis zu begradigen. Zum einen kann die kurze Penisseite mit eigenem oder künstlichem Gewebe ausgefüttert werden.

Alternativ ist es möglich, ein Gewebstück auf der gesunden Seite auszuschneiden. Dabei wird die gesunde Seite gerafft und der Penis geradegebogen. Darüber hinaus kann der Urologe den Penis mit einer Prothese modellieren. Bei allen Operationsverfahren, die einen Hautschnitt unterhalb der Eichel erforderlich machen, sollte die Vorhaut entfernt werden, um eine erhöhte Infektionsgefahr nach der Operation zu vermeiden.

Harnröhrenverengungen (Strikturen)

Nach Verletzungen kann es zu einer narbigen Verengung der Harnröhre kommen. Auch nach Infektionen ist eine solche Verengung möglich. Eine Engstelle kann die Blasenentleerung verhindern und erfordert eine urologische Therapie.

Harnröhrenverengungen (Strikturen) – Diagnose

Mithilfe einer Ultraschalluntersuchung des Unterbauchs erkennt der Urologe, ob nach dem Wasserlassen Urin in der Blase zurückbleibt. Darüber hinaus kann der Experte hierbei die Harnröhre und eventuelle Engstellen direkt beurteilen. Wenn erste Untersuchungen den Verdacht auf eine Harnröhrenenge bestätigen, folgen oftmals Röntgenaufnahmen, um Hohlräume der Blase und der Harnröhre sichtbar zu machen. In manchen Fällen ist eine Blasen- und Harnröhrenspiegelung notwendig, um eine unmittelbare Sicht auf die Engstelle zu bekommen.

Harnröhrenverengungen (Strikturen) – Behandlungsverfahren

Die Behandlung der erworbenen Harnröhrenverengung umfasst das gesamte Spektrum der konservativen und operativen Urologie. Narbige Verengungen der Harnröhre können oft schon durch einen minimalinvasiven endoskopischen Eingriff therapiert werden. Meist ist jedoch eine Schnittoperation notwendig, um die Engstelle aufzudehnen. 

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