Harnsteine u. Nierensteine | Marien Hospital Herne
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Klinik für Urologie

Harnsteine / Nierensteine

Ablagerungen (Konkremente) werden als Harnsteine bezeichnet. Man kann Harnsteine nach verschiedenen Kategorien unterteilen. Je nachdem, an welchem Ort sie sich befinden, werden Nierenkelchsteine, Nierenbeckensteine, Harnleitersteine und Blasensteine unterschieden. Harnsteine kann man auch nach ihrer chemischen Zusammensetzung bestimmen. 75 Prozent aller Steine sind Calciumoxalatsteine und 15 Prozent Harnsäuresteine, die nicht röntgendicht sind. Der Rest der Steine sind Struvitsteine, Zystinsteine oder Infektsteine.

Harnsteine / Nierensteine – Symptome

Bleiben die Steine aufgrund ihrer Größe im Harnleiter stecken, können sie starke Schmerzen auslösen. Bei einer solchen Nierenkolik machen sich wellenförmig auftretende Schmerzen bemerkbar, die zunächst an einer Flanke beginnen und dann in den Unterbauch ausstrahlen. Hinzu kommen meist Übelkeit und Erbrechen.

Harnsteine / Nierensteine – Diagnose

Zur Diagnostik der Harnsteine werden verschiedene Verfahren genutzt.

Urinuntersuchung

Eine Urinuntersuchung zeigt - im Teststreifen oder auch mikroskopisch - ob Blut vorhanden ist. Bei Verdacht auf eine Harninfektion wird eine Urinkultur angelegt. Durch sie kann der behandelnde Arzt etwa zwei Tage später erkennen, ob ein Bakterienwachstum vorliegt und um welche Bakterien es sich handelt.

Sonographie

Mittels einer Ultraschalluntersuchung (Sonografie) können Nierensteine ab einer Größe von rund zwei Millimetern erkannt und die Funktion der Nieren beurteilt werden. Zudem kann der Urologe feststellen, ob eine Harnstauung vorliegt.

Röntgen ggf. mit Kontrastmittel

Bei Bedarf kann dieses Diagnoseverfahren zusätzliche Informationen über die Abflussverhältnisse aus beiden Nieren liefern.

Computertomographie

Mithilfe einer Computertomografie kann der Urologe sehen, ob sich Steine in den Nieren und Harnleitern befinden. Darüber hinaus kann er erkennen, wie groß die Steine sind und an welchem Ort sie sich genau befinden.

Harnsteine / Nierensteine – Operative Behandlungsverfahren

Je nach Lokalisation können zur Behandlung bei Harnsteinen verschiedene Methoden genutzt werden. In unserer urologischen Abteilung wird das gesamte Spektrum an operativen Verfahren angeboten. Dies umfasst eine Steinsanierung durch Blasenspiegelung und / oder Harnleiterspiegelung zumeist mit notwendiger Harnleiterschienung. Große Nierenbeckensteine können durch eine percutane Lithotomie (PCNL oder Mini-PCNL) behandelt werden. Hierbei wird Ultraschall-gesteuert ein Schlauch in die Niere eingelegt. Über den einliegenden Schlauch wird dann die Steinsanierung durchgeführt.

Stoßwellentherapie

Mit der extrakorporalen Stoßwellenlithotripsie, kurz ESWL, können mittels nicht-invasiver mechanischer Zertrümmerung durch fokussierte Stoßwellen Nieren- und Harnleitersteine zertrümmert werden.

Die Therapie zeichnet sich durch eine hohe Erfolgsquote und wenig Nebenwirkungen aus. Der Therapieerfolg ist abhängig von Steinlage, -größe und körperlicher Konstitution des Patienten. Bei größeren Nierensteinen muss vor Durchführung der ESWL eine Harnleiterschiene via Blasenspiegelung eingelegt werden. Auf diese Weise können kleinere Konkremente vom zertrümmerten Nierenstein nicht den Harnleiter verstopfen. Eine ESWL wird nicht durchgeführt, wenn eine Blutverdünnung (mit z.B. Aspirin) eingenommen wird, eine Schwangerschaft oder ein unbehandelter Harnwegsinfekt vorliegt.

Eventuelle Risiken durch die ESWL-Therapie sind die Ausbildung eines Blutergusses oder eine Entzündung der Niere.

Seit 2014 verfügt die Urologische Klinik des Marien Hospital Herne - Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum über eine ESWL-Anlage der modernsten Generation vom Typ Dornier MedTech Gemini.

Dies ermöglicht uns je nach Steinbeschaffenheit eine sonografisch gesteuerte Zertrümmerung der Nierensteine. Daraus ergibt sich der Vorteil, dass zur Durchführung der Therapie keine Röntgenstrahlen verwendet werden müssen. Durch hochauflösende Bilder kann eine optimale Steinlokalisation erfolgen. Die "Shock Source"- Funktion erhöht zusätzlich die Effektivität der Stoßwellen.

Der Ablauf eines stationären Aufenthaltes zur Steinbehandlung mittels ESWL ist standardisiert und läuft wie folgt ab:

Die Therapie wird unter Narkose durchgeführt. Die Ortung der Steine wird sonografisch oder radiologisch durchgeführt. Am ersten Tag nach OP werden sonografische und radiologische Kontrollen durchgeführt. Hier schaut man, wie erfolgreich der Stein zertrümmert wurde. Zusätzlich möchte man ein eventuell durch die Therapie entstandenen Bluterguss an der Niere ausschließen. Falls notwendig kann am zweiten Tag nach der ersten ESWL eine erneute Stoßwellentherapie durchgeführt werden.

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