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Klinik für Urologie

15.10.2018

Marien Hospital Herne lud zur Urologischen Herbst-Fortbildung Herne 2018 ein

Zahlreiche Teilnehmer folgten der Einladung von Prof. Dr. Joachim Noldus, Direktor der Klinik für Urologie des Marien Hospital Herne - Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum, zur Fachveranstaltung "Urologische Herbst-Fortbildung Herne 2018". Medizinische Experten informierten über aktuelle Erkenntnisse im Bereich der Diagnostik und Therapie von Prostatakarzinomen. Prostatakrebs gehört zu den häufigsten Krebserkrankungen bei Männern.

In Deutschland gibt es jedes Jahr rund 67.000 Neuerkrankungen, besonders betroffen sind Männer ab dem 50. Lebensjahr. Der Krankheitsverlauf ist nicht vorhersehbar und verläuft bei jedem Patienten anders. Die Fortbildungsveranstaltung gab einen Überblick über die moderne Diagnostik und Therapie vor, während und nach der Krebserkrankung. Der Tag startete mit einem MRT-Workshop für Urologen. Hier wurden Aspekte und Kenntnisse vermittelt, die bei der Beurteilung der Prostata-MRT eine wichtige Rolle spielen. Mit dieser Untersuchungsmethode können gutartige von bösartigen Prostataerkrankungen, auch bereits im Frühstadium, unterschieden werden. Im Anschluss wurden die unterschiedlichen Fusions- und Biopsiemethoden ausführlich erläutert und in einer moderierten Sitzung diskutiert. In einem weiteren Vortrag thematisierten die Spezialisten den Stellenwert der fokalen Therapie. Bei dieser Therapieform wird nicht die gesamte Prostata behandelt, sondern gezielt einzelne Tumorherde zerstört. Mithilfe von HIFU (Hoch-Intensiv-Fokussierter-Ultraschall) wird ein zuvor definierter Bereich auf 90-100 °C erhitzt, wodurch das Tumorgewebe zerstört wird. Das umliegende gesunde Gewebe bleibt bei der fokalen Therapie weitestgehend verschont.

Zudem erhielten die Teilnehmer aktuelle Informationen zu den operativen Behandlungsmöglichkeiten bei Prostatakrebserkrankungen. Wenn die Krebserkrankung noch kein benachbartes Gewebe befallen hat, kann durch die vollständige Entfernung der Prostata (radikale Prostatektomie) der Tumor komplett entfernt werden. Die operative Entfernung kann sowohl durch ein offenes als auch durch ein minimal-invasives, roboterunterstütztes Verfahren erfolgen. Beide Verfahren wurden im Rahmen der Fortbildung von ausgewählten Experten mit großer Expertise thematisiert. Bei einer moderierten Live-Übertragung aus dem OP zeigten Experten den Fortbildungsteilnehmern, wie mithilfe der Robotertechnik die chirurgische Präzision erhöht und die funktionellen Strukturen (z. B. Schließmuskel, Gefäßnervenbündel) aufrechterhalten werden können. Die Schonung von Blutgefäßen und Nervenstrukturen sind wichtig für das Wiedererlangen der Harnblasenkontrolle (Kontinenz) und der Potenz. Das roboterassistierte Operieren hat viele Vorteile für die Patienten. Im Unterschied zur offenen Operation haben die Betroffenen in der Regel ein geringeres Operationstrauma, weniger Schmerzen nach der Operation und einen kürzeren Klinikaufenthalt. Welches Verfahren (roboterassistierte oder offene Operation) angewandt wird, hängt von vielen Faktoren ab wie z. B. Begleiterkrankungen des Patienten, betroffenes Organ und Ausdehnung der Erkrankung und wird daher individuell mit dem Patienten abgestimmt.

"Ich freue mich darüber, dass viele Fachkollegen die Gelegenheit zum Austausch genutzt haben. Die große Teilnehmerzahl zeigt, wie wichtig es ist, auf dem neuesten medizinischen Stand zu bleiben und sich mit Kollegen kontinuierlich auszutauschen. Nur mithilfe aktuellster wissenschaftlicher Erkenntnisse kann es uns Medizinern gelingen, die individuelle Patientenversorgung zu verbessern", fasste Prof. Noldus abschließend zusammen.

Bildunterschrift: Prof. Dr. Joachim Noldus (2. v. l.), Direktor der Klinik für Urologie des Marien Hospital Herne - Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum, informierte zusammen mit seinem Team und weiteren medizinischen Experten über aktuelle Erkenntnisse im Bereich der Diagnostik und Therapie von Prostatakarzinom. Die Verwendung der Fotos ist ausschließlich für die Bebilderung dieses Artikels freigegeben.

Bereits seit 2009 wird die Roboter-Technologie in der Klinik für Urologie des Marien Hospital Herne - Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum routinemäßig als minimal-invasives Verfahren für verschiedenste urologische Operationen wie zum Beispiel der radikalen Prostatektomie angewandt. Seit August 2018 sind täglich zwei Roboter für die Patienten im Einsatz.

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