Bei Stuhlinkontinenz werden unterschiedliche Schweregrade unterschieden. Diese reichen vom unkontrollierten Abgang von Luft über Stuhlschmieren bis hin zum Kontrollverlust über den Stuhlgang.
Unwillkürlicher Stuhlabgang und Stuhlschmieren sind Beschwerden, die bei dieser Form der Stuhlinkontinenz auftreten. Die Ursachen können vielfältig sein: Senkt sich der Enddarm in Form eines Vorfalls durch den Analkanal hervor, können Teile des Schließmuskels beschädigt werden. Ein Dammriss nach einer Entbindung kann dies verursachen oder auch eine vorausgegangene Operation bei Fisteln.
Ein gezieltes Training der Schließmuskulatur kann eine Verbesserung der Situation hervorrufen. Auch eine Elektrostimulation mit Biofeedback wird eingesetzt, um die Muskulatur zu trainieren und zu lockern.
Bei einer Schließmuskelverletzung ist in vielen Fällen eine direkte Naht des Schließmuskels möglich. Insbesondere nach Schließmuskelverletzungen im Rahmen eines Dammrisses nach der Geburt ist in den meisten Fällen eine operative Behandlung notwendig. Auch nach komplizierten Fisteloperationen ist in einigen Fällen eine Schließmuskelnaht erforderlich.
Bei inkompletter Entleerung des Darms lastet der Stuhl auf dem Schließmuskelapparat, der diesem Druck nicht dauerhaft standhalten kann. Es kommt zum unwillkürlichen Abgang von Stuhlgang. Als Ursachen kommen neben Operationsfolgen auch chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa in Frage.
Bei einer Störung der Speicherfunktion und daraus resultierenden Durchfallerkrankungen muss zunächst die Grunderkrankung erkannt und danach medikamentös behandelt werden. Eine Operation erfolgt hier meist nicht.
Sollten die konservativen Verfahren zu keinem Erfolg führen, muss eine weiterführende Diagnostik durchgeführt werden. In der Regel ist hier eine MR-Defäkografie notwendig. Hierbei wird ein spezielles Kontrastmittel über den After eingeführt und der Ablauf der Stuhlentleerung im Magnetresonanztomogramm dargestellt. Diese dynamische Untersuchung hilft, die Problematik der Stuhlentleerung besser einzugrenzen.
Je nach Befund ist dann eine Operation eine zielführende Möglichkeit, die Entleerungsstörung zu beheben. Die Operation umfasst transanale Verfahren und laparoskopische Verfahren, die in der Regel eine Teilentfernung des Endarmes im Sinne einer Raffungsoperation (Lifting des Enddarmes) zum Ziel hat.
Wenn die sensible, sensorische Wahrnehmung des Enddarms gestört ist, handelt es sich um eine Stuhlinkontinenz durch Wahrnehmungsstörungen. Die Ursachen sind meist neurologische Erkrankungen sowie Korrekturoperationen bei Fehlbildungen. Dazu zählen Schlaganfälle, Multiple Sklerose, senile Demenz und Schäden nach Tumoroperationen.
Ist eine neurologische Ursache verantwortlich für die Stuhlinkontinenz, empfiehlt sich oftmals ein Muskeltraining oder Elektrofeedback. So werden die Muskeln schonend trainiert. Auch die Einlage von Pessaren kann hier hilfreich sein. Eine Operation ist meist nicht notwendig.
Verstopft der Stuhl den Darm und ist eingedickt, so dass der Darm weniger als 3 mal in der Woche entleert wird, spricht man von einer Verstopfung. Der Körper produziert vermehrt Darmschleim, der wiederum zu einem unkontrollierten Abgang des Stuhls führt. Die Ursachen liegen in einer Fehlernährung und einer zu geringen Zufuhr von Flüssigkeit.
Eine Kräftigung des Beckenbodens ist eine sinnvolle Therapiemöglichkeit, um den Schließmuskel zu trainieren. Eine ausgewogene Ernährung sollte begleitend dazu erfolgen. Ein operativer Eingriff ist hier nicht notwendig.
Sollten die konservativen Verfahren zu keinem Erfolg führen, muss eine weiterführende Diagnostik durchgeführt werden. In der Regel sind hier eine MR-Defäkografie und eine Kolon-Transitzeitbestimmung notwendig. Bei ersterem wird ein spezielles Kontrastmittel über den After eingeführt und der Ablauf der Stuhlentleerung im Magnetresonanztomogramm dargestellt. Diese dynamische Untersuchung hilft, die Problematik der Stuhlentleerung besser einzugrenzen.
Je nach Befund ist dann eine Operation eine zielführende Möglichkeit, die Entleerungsstörung zu beheben. Die Kolon-Transitzeitbestimmung hilft, die Stuhlpassage durch den Dickdarm darzustellen. Sollte eine Transportstörung vorliegen, kann hier eine Entfernung des Dickdarmes sinnvoll sein. Die Operation bei Entleerungsstörung des Endarmes umfasst transanale Verfahren und laparoskopische Verfahren, die in der Regel eine Teilentfernung des Endarmes und Sigma (S-förmiger Darmabschnitt) im Sinne einer Raffungsoperation (Lifting des Enddarmes) zum Ziel hat.