Eine akute Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung) äußert sich durch plötzlich auftretende Oberbauchschmerzen, häufig verbunden mit Übelkeit und Erbrechen. Sie ist ein ernstes Krankheitsbild, das häufig eine intensivmedizinische Betreuung erfordert. In den meisten Fällen ist eine akute Pankreatitis Folge von Gallensteinen, die das Abfließen des Verdauungsenzyms behindern. Übermäßiger Alkoholgenuss ist die zweithäufigste Ursache.
Die Diagnose einer akuten Pankreatitis kann meist rasch durch eine Kombination aus typischer Beschwerdesymptomatik und einer Erhöhung von bestimmten Blutwerten gestellt werden. Ultraschall und evtl. eine Computertomografie können wichtige Hinweise bzgl. der Ursache der Entzündung und anderer in Frage kommender Erkrankungen liefern.
Wenn Gallensteine Auslöser der Pankreatitis sind, müssen diese im Rahmen einer Gallengangsspiegelung (ERCP) entfernt werden.
Neben der Schmerztherapie steht zunächst zur Vermeidung von Komplikationen eine rasche und umfangreiche Infusionstherapie im Vordergrund. Diese erfolgt am Anfang meist auf der Intensivstation, da hier die Funktionen lebenswichtiger Organe (Lunge, Niere, Kreislauf) besser überwacht werden können.
Manchmal entstehen bei der Entzündung Flüssigkeitsansammlungen um das Pankreas oder es stirbt Gewebe der Bauchspeicheldrüse und der Umgebung ab. Eiter kann sich in den Flüssigkeitsansammlungen oder den abgestorbenen Pankreasgeweberesten bilden. Während bis vor einigen Jahren in diesen Fällen eine Operation durchgeführt wurde, ist es heute möglich, Infektionsherde im Bereich des Pankreas mit dem Endoskop auch von Magen aus zu drainieren und damit zur Abheilung zu bringen.