Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen | Marien Hospital Herne
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Darstellung des menschlichen Darms
Medizinische Klinik I - Allgemeine Innere, Nephrologie, Gastroenterologie, Pneumologie

Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen

Unter chronisch entzündlichen Darmerkrankungen fasst man wiederkehrende oder permanent aktive entzündliche Erkrankungen vornehmlich des Darms, selten auch von anderen Abschnitten des Verdauungstraktes wie dem Magen oder der Speiseröhre zusammen. Zudem kommt es in einigen Fällen zu Miterkrankungen von anderen Organen, wie z.B. der Haut, den Gelenken und den Gallenwegen.

Man unterscheidet zwei chronisch-entzündliche Darmerkrankungen: den Morbus Crohn und die Colitis ulcerosa. Der Morbus Crohn kann den gesamten Magen-Darm-Trakt von der Mundhöhle bis zum After befallen. Am häufigsten ist der letzte Teil des Dünndarms vor dem Übergang in den Dickdarm betroffen. Die Colitis ulcerosa betrifft hingegen nur den Dickdarm.

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa können sehr ähnliche Symptome wie Durchfall oder Bauchschmerzen verursachen. Auch kann es zu Fieber, Blähungen, Übelkeit oder erhöhten Entzündungswerten im Blut kommen. Generell gibt es aber einige Symptome, die häufig bei der einen und weniger bei der anderen Erkrankung vorliegen. Beispielsweise kommt es bei der Colitis ulcerosa häufiger zu hochfrequenten, blutig-schleimigen Durchfällen, was beim Morbus Crohn vergleichsweise selten auftritt. Da es bei Morbus Crohn häufig im Verlauf zu entzündlich-narbigen Verengungen von Darmwandabschnitten kommt, ergibt sich hieraus ebenfalls ein charakteristisches Beschwerdebild: Krampfartige Schmerzen nach dem Essen, Wechsel zwischen Verstopfung und Durchfall oder bei schlanken Patienten tastbare Verhärtungen im Bauch. Andere Patienten mit Morbus Crohn neigen zu sogenannten Fisteln, die Abszesse sowohl im Bauch-, als auch im Afterbereich hervorrufen können.

Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen – Diagnose

Nachdem durch genaue Erhebung der Krankengeschichte, durch Laboruntersuchungen und Ultraschall bereits eine Verdachtsdiagnose gestellt werden kann, ist zur Diagnosesicherung in der Regel eine Darmspiegelung erforderlich. Beim Morbus Crohn kommen eine Magenspiegelung und eine Untersuchung des Dünndarms, z.B. im Rahmen einer Kernspintomografie hinzu. Bei den endoskopischen Untersuchungen werden Gewebeproben entnommen, die durch den Pathologen feingeweblich analysiert werden.

In manchen Fällen ist auch jetzt noch keine sichere Diagnosestellung möglich, denn auch z.B. infektiöse Darmerkrankungen können ein ähnliches Bild zeigen. Dann wird man den Verlauf der Erkrankung, bzw. das Ansprechen auf eine Therapie über einige Wochen abwarten müssen.

Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen – Behandlung

Zur akuten Linderung der Beschwerden des Patienten stehen verschiedene Medikamente zur Verfügung, die die Entzündung des Darms kurzfristig hemmen und beseitigen sollen.

Bei leichteren Schüben wirken oft kortisonfreie Substanzen wie die sogenannten Aminosalizylate. Oft wird man jedoch zum Kortison greifen müssen, einem Hormon, das der Mensch in Stresssituationen automatisch ausschüttet. Medikamente mit diesem Wirkstoff können kurzfristig auch in hoher Dosis genommen werden. Sie drängen die Entzündung im Darm meist verlässlich zurück. Wegen der schweren Nebenwirkungen von Kortison bei einer Einnahme über einen längeren Zeitraum - wie Zuckererkrankung, Entkalkung der Knochen, Bluthochdruck oder Augenkrankheiten - sind diese Präparate für eine andauernde Behandlung jedoch ungeeignet.

Bei einigen Patienten, die unter ständig wiederkehrenden Entzündungsschüben leiden, haben sich andere kortisonfreie Medikamente bewährt. Diese basieren auf einem anderen Wirkmechanismus.

Die sogenannten Immunsupressiva reduzieren künstlich die im Falle einer Entzündung des Darms gesteigerte Aktivität des körpereigenen Abwehrsystems. Dadurch wird die Entzündung zurückgedrängt. Zur Anwendung gelangen in der CED-Therapie auch sogenannte Biologika, die zur Bekämpfung der Entzündung Antikörper einsetzen. Sie greifen sehr gezielt einen bestimmten Entzündungsstoff des Patienten an.

Verschiedentlich kann auch ein operativer Eingriff notwendig sein. Dieser wird in der Chirurgischen Klinik des Marien Hospital Herne vorgenommen. Ein Eingriff ist vor allem dann unumgänglich, wenn sich Fisteln (Übergreifen der Entzündung auf benachbarte Gewebe), Abszesse (Eiterkapseln) oder Stenosen (Engstellen) in den Entzündungsregionen gebildet haben, die es zu öffnen oder entfernen gilt. Durch die Entwicklung neuer Techniken sind diese chirurgischen Verfahren heute für den Patienten sehr schonend.

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