Leberzirrhose | Marien Hospital Herne
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Medizinische Klinik I - Allgemeine Innere, Nephrologie, Gastroenterologie, Pneumologie

Leberzirrhose

Bei der Leberzirrhose (Schrumpfleber) geht das Lebergewebe zugrunde und wandelt sich nach und nach in Narben- und Bindegewebe um. Ursächlich können alle Erkrankungen und Einflüsse sein, die zu einer chronischen Entzündung der Leber führen. Übermäßiger Alkoholkonsum, Leberverfettung, chronische Virusentzündungen, Autoimmunerkrankungen, Medikamente etc.

Im Anfangsstadium zeigen sich allenfalls Allgemeinsymptome wie Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Gewichtsabnahme, Völlegefühl, Stuhlunregelmäßigkeiten, typische Hautveränderungen etc.

In einem weit fortgeschrittenen Stadium entstehen oft Komplikationen der Leberzirrhose wie Bauchwassersucht (Aszites), Krampfadern der Speiseröhre (Ösophagusvarizen), Leberzellkrebs, Einschränkungen der Nierenfunktion und eine hepatische Enzephalopathie (Funktionsstörung des Gehirns aufgrund der Leberzirrhose).

Leberzirrhose – Diagnose

Der bindegewebige Umbau der Leber lässt sich mit dem Ultraschall meist gut erkennen. Außerdem lassen sich bereits kleine Mengen Bauchwasser abgrenzen. Eine Spiegelung ist erforderlich, um Krampfadern in Magen und Speiseröhre auszuschließen.

Mithilfe von Laboruntersuchungen lassen sich Aussagen über die Funktion der Leber als zentrales Stoffwechsel- und Entgiftungsorgan machen.

Leberzirrhose – Behandlung

Das Fortschreiten der Leberzirrhose lässt sich aufhalten, wenn die Ursachen rechtzeitig behoben werden. Auch lassen sich durch eine angemessene Behandlung die Beschwerden bessern. 

Bauchwasser 
Bauchwasser lässt sich häufig durch entwässernde Medikamente gut kontrollieren. Gelingt dies nicht mehr oder vermutet man eine andere Ursache für die Bildung des Bauchwassers, ist eine Punktion erforderlich. Dabei wird unter Ultraschallkontrolle nach Betäubung der Haut eine Kanüle durch die Bauchdecke vorgeschoben, um über einen Schlauch die Flüssigkeit aus dem Bauch abzulassen. Dies ist eine ungefährliche, wenig schmerzhafte und rasch durchzuführende Maßnahme, die dem Patienten schnelle Linderung seiner Beschwerden bringt.

Krampfadern der Speiseröhre
Blutungen aus Krampfadern der Speiseröhre und des Magens sind lebensbedrohliche Komplikationen. Sie können zwar im Rahmen einer Magenspiegelung durch Anbringung sogenannter Ligaturringe meist gestillt werden, neigen jedoch dazu, später erneut aufzutreten. Daher sind prophylaktische Maßnahmen erforderlich. Das sind zum einen wiederholte Ligaturen im Rahmen von Magenspiegelungen bis sich anstelle der Krampfadern Narbengewebe gebildet hat, zum anderen eine medikamentöse Therapie, welche den Druck aus den Krampfadern nehmen kann.

Sind auch diese Maßnahmen nicht dauerhaft erfolgreich, kann ähnlich wie zur Therapie des Bauchwassers im Marien Hospital Herne eine Kurzschlussverbindung zwischen den zum Herzen führenden Lebervenen und dem venösen Gefäßsystem des Magen-Darmtraktes hergestellt werden. Dieses Verfahren nennt man abgekürzt TIPSS-Anlage. Es wird von der radiologischen Abteilung unseres Hauses durchgeführt. Auch durch diese Maßnahme kann der Druck aus den Krampfadern genommen und eine schwerwiegende Blutung verhindert werden. Sind bestimmte Voraussetzungen erfüllt, ist im Endstadium einer Leberzirrhose auch eine Transplantation zu diskutieren.

Funktionsstörungen des Gehirns 
Eine prinzipiell rückbildungfähige Funktionsstörung des Gehirns (hepatische Enzephalopathie) entwickelt sich bei vielen Patienten mit einer fortgeschrittenen Leberzirrhose. Die Symptome reichen von einer leichten Minderung der Bewusstseinslage mit zunehmendem Schlafbedürfnis, deutlicher Antriebsstörung und Abnahme der intellektuellen Leistungsfähigkeit bis hin zu schweren Bewusstseinsstörungen, im Extremfall dem Koma. Meist gibt es Auslöser einer neu aufgetretenen hepatischen Enzephalopathie, wie zum Beispiel eine Infektion oder eine Blutung. Medikamente können sowohl in der Akutsituation als auch auf Dauer Linderung bringen, was sich auf die Lebensqualität der betroffenen Patienten sehr positiv auswirkt.

Nierenfunktionsstörungen 
Patienten mit fortgeschrittenen Lebererkrankungen neigen auch zu Störungen der Nierenfunktion. Dies muss bei der Auswahl der Medikamente und bei anderweitigen Therapiemaßnahmen immer bedacht werden. Kommt es zur Entwicklung eines Nierenversagens kann in manchen Fällen eine vorübergehende Nierenersatztherapie diskutiert werden. Hier arbeiten wir eng mit den Kollegen der nephrologischen Abteilung unserer Klinik zusammen.

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