Marien Hospital Herne - Herzrhythmusstörungen
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Marien Hospital Herne
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Medizinische Klinik II - Kardiologie / Angiologie

Herzrhythmusstörungen

Hierunter versteht man eine Unregelmäßigkeit der Herzschlagfolge, die in Form von Herzstolpern oder kurzzeitigen Herzaussetzern auftreten kann. Leichte oder nur kurze Unregelmäßigkeiten werden oft nicht bemerkt. Beschwerden, die durch Herzrhythmusstörungen entstehen, sind Herzstolpern (Palpitationen), Herzrasen, Schwindel, Ohnmacht, Bewusstlosigkeit, Luftnot, Brustschmerzen und Brustenge. Eine bekannte Herzrhythmusstörung ist das Vorhofflimmern. Der Herzvorhof schlägt mit einer unkontrolliert hohen Frequenz, dadurch ist eine wirksame Kontraktion der Herzvorhöfe ist nicht mehr möglich und die Herzleistung sinkt.
Seltene, aber schwerwiegende Komplikationen sind Embolien bis hin zum plötzlichen Herztod.

Herzrhythmusstörungen – Diagnose


Nach der Anamnese, misst der behandelnde Arzt zunächst Blutdruck und Puls und hört Herz und Lunge ab. Darüber hinaus stehen den Medizinern der Medizinischen Klinik – Kardiologie / Angiologie im Marien Hospital Herne weitere Diagnosemöglichkeiten zur Verfügung.

Elektrokardiografie (EKG)
Herzrhythmusstörungen können mit Hilfe eines EKG festgestellt werden. Anhand des EKG-Stromkurvenverlaufes wird zwischen zu langsamen (bradykarden), zu schnellen (tachykarden) oder unregelmäßigen (arrhythmischen) Herzrhythmen unterschieden.

24-h-EKG-Messung / Langzeit-EKG
Beim Langzeit-EKG bekommt der Patient ein kleines, tragbares EKG-Gerät, das seine Herzstromkurve kontinuierlich misst. Dies geschieht meist über 24 Stunden, manchmal auch über 48 oder mehr Stunden. Der Arzt kann die am Computer ausgelesenen Messdaten anschließend auswerten. Die Durchführung des Langzeit-EKGs dient hauptsächlich dazu, Herzrhythmusstörungen zu entdecken, die nur vorübergehend auftreten – und deshalb im vom normalen EKG erfassten Zeitraum möglicherweise nicht vorkommen. Der Patient protokolliert im Untersuchungszeitraum seine Aktivitäten und auftretenden Beschwerden. Dadurch lassen sich Auffälligkeiten im EKG mit entsprechenden Ereignissen – beispielsweise sportlicher Aktivität – in Zusammenhang bringen.

Transösophageale Echokardiographie (TEE)
Bei der TEE wird eine Ultraschalluntersuchung des Herzens durch die Speiseröhre durchgeführt. Daher wird sie auch Schluck-Ultraschalluntersuchung genannt. Viele Teile des Herzens sind von außen nicht ausreichend oder gar nicht beurteilbar und können durch die innere Ultraschalluntersuchung durch die Speiseröhre besser dargestellt werden. Das linke Herzohr kann bei Verdacht auf Blutgerinnsel bei Vorhofflimmern so dargestellt werden. Dies gilt auch für eine Öffnung zwischen dem linken und rechten Herzvorhof (Foramen ovale).

Herzkatheteruntersuchung (Koronarangiografie)

Bei dieser Untersuchung lassen sich die Herzkranzgefäße mit Hilfe von Kontrastmitteln während einer Röntgenuntersuchung darstellen. So kann festgestellt werden, ob die Koronargefäße verengt und/oder verschlossen sind. Ggf. besteht die Möglichkeit, diese in gleicher Sitzung durch eine sogenannte PCI wieder aufzudehnen und mit einem Stent zu versorgen.

Schlafapnoescreening
Durch eine Schlafuntersuchung können Schlafstörungen diagnostiziert und therapiert werden. Sie kann bei Herzerkrankungen (Herzschwäche, Herzrhythmusstörungen), die zu Atemstörungen gefolgt von Schlafstörungen führen können, angebracht sein.

Herzrhythmusstörungen – Behandlungsverfahren

Die Therapie der Herzrhythmusstörung richtet sich nach der jeweiligen Ursache, hierfür stehen Medikamente, Herzschrittmacher sowie elektrotherapeutischen Verfahren zur Verfügung

Herzrhythmusstörungen – Medikamentöse Behandlungsverfahren


Bei Herzrhythmusstörungen werden Antiarrythmika verschrieben. 

Cardioversion
Die Wiederherstellung des normalen Rhythmus (Sinusrhythmus) wird als Cardioversion bezeichnet. Dies kann medikamentös oder durch einen elektrischen Schock (Defibrillation) geschehen. Dabei sorgt ein Stromstoß für die kurze Unterbrechung der elektrischen Herzaktivität und es kommt somit zum Neubeginn des normalen Grundrhythmus (Sinusrhythmus).

Herzrhythmusstörungen – Operative Behandlungsverfahren


Hochfrequenzablation
Bei gewissen Herzrhythmusstörungen haben die Ärzte der Medizinischen Klinik II die Möglichkeit, mit Hilfe spezieller Herzkatheter, das Areal, welches für die Herzrhythmusstörung verantwortlich ist, zu veröden.

Herzschrittmacher
Ein Herzschrittmacher dient der Normalisierung des Herzrhythmus, wenn der eigene Herzschlag aussetzt. Dies geschieht in Form eines batteriebetriebenen, kleinen Geräts, das elektrische Impulse an das Herz sendet. Eingesetzt wird ein Schrittmacher bei langsamen (bradykarden) Herzrhythmusstörungen. Der Schrittmacher ist etwas Größer als eine 2 Euro Münze und ca. 0,5 cm dick. Er wird unterhalb des Schlüsselbeines unter die Haut gesetzt. Über ein Gefäß gelangen von dort aus ein, zwei oder drei Sonden ins Herz. Welche Art des Schrittmachers und wie viele Sonden Sie vielleicht benötigen, hängt von der Art der Herzrhythmusstörung und ob eine begleitende Herzschwäche vorliegt ab.
Eine Vollnarkose ist für eine solche OP in der Regel nicht notwendig. Um das Schrittmacheraggregat zu platzieren, erfolgt unter örtlicher Betäubung ein kleiner Hautschnitt. Von dort werden unter Röntgenkontrolle die Elektroden/Sonden zum Herz über eine Vene vorgeschoben. Zum Schluss wird der Hautschnitt vernäht. Der Eingriff dauert ca. 1 Stunde und bereits nach der Operation kann der Patient wieder aufstehen.

Defibrillator
Ein Defibrillator (ICD) wird vor allem bei Personen eingesetzt, die ein hohes Risiko für Kammerflimmern haben. Bei einem Kammerflimmern schlägt das Herz mit einer hohen und unregelmäßigen Frequenz. Eine wirksame Pumpfunktion ist dabei nicht mehr möglich, der Kreislauf bricht zusammen. Der Defibrillator wird wie ein Herzschrittmacher implantiert und erzeugt einen Stromstoß (Defibrillation), der in Notfällen für die Wiederherstellung eines regelmäßigen Herzrhythmus sorgt.

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