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Medizinische Klinik II - Kardiologie / Angiologie

Koronare Herzkrankheit (KHK)

Als eine koronare Herzkrankheit (KHK) wird eine Erkrankung der Herzkranzgefäße, also der Gefäße, die das Herz mit Blut versorgen, bezeichnet. Hier bestehen häufig Ablagerungen in Form von Gefäßverkalkungen (Atherosklerose), wodurch Engstellen bis hin zu Verschlüssen der Herzkranzgefäße verursacht werden können. Eine ausreichende Blutversorgung des Herzmuskels ist dann nicht mehr möglich. Brustenge bzw. Brustschmerzen (Angina pectoris) bis hin zum Herzinfarkt sind Anzeichen für eine KHK.

Verstopftes Herzkranzgefäß bei KHK

Symptome einer Koronaren Herzkrankheit

Ist eine Koronararterie verstopft, kann weniger sauerstoffreiches in den Körper gelangen. Die Symptome einer Koronaren Herzkrankheit können sich im Laufe der Zeit verstärken und scheinen anfangs oft unspezifisch oder machen sich nur unter Belastung bemerkbar.

Zu den Symptomen einer KHK gehören:

  • Brustschmerzen (Angina pectoris): Oft als Druck oder Enge, können diese Schmerzen in Ruhe oder bei körperlicher Anstrengung auftreten. Der Schmerz kann in den Arm, den Rücken, den Hals oder sogar in den Kiefer ausstrahlen.
  • Kurzatmigkeit: Bei fortschreitender KHK kann es zu Atemnot kommen, insbesondere bei körperlicher Anstrengung oder emotionaler Belastung. Dies geschieht, weil das Herz nicht genug Sauerstoff erhält, um auf die körperlichen Anforderungen reagieren.
  • Müdigkeit: Eine unzureichende Blutversorgung des Herzens kann auch zu einer allgemeinen Ermüdung führen, die besonders in der körperlichen Aktivität bemerkbar wird.
  • Schweißausbrüche und Übelkeit: In einigen Fällen kann KHK mit kaltem SAttacke oder eines Herzinfarkts.

Risikofaktoren für die Entstehung einer KHK

Bestimmte Risikofaktoren können die Entstehung einer KHK begünstigen:

  • hoher Blutdruck (arterielle Hypertonie)
  • Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)
  • Fettstoffwechselstörungen
  • Rauchen
  • Übergewicht und Bewegungsmangel
  • Erhöhte Werte des LDL-Cholesterins
  • erbliche Veranlagung
  • Geschlecht und Alter

Liegt eine Kombination verschiedener Faktoren vor, steigt das Risiko einer Koronaren Herzerkrankung.

Folgen einer Koronaren Herzkrankheit (KHK)

Die Folgen einer KHK können vielfältig sein. Unbehandelt kann eine chronische KHK eine Herzinsuffizienz und Herzrhythmusstörungen hervorrufen. Ein Akuter Verschluss der Herzkrankgefäße führt im schlimmsten Fall zu einem lebensbedrohlichen Herzinfarkt. Umso wichtiger ist es, dass Betroffene bei ersten Anzeigen wie Brustschmerzen, Atemnot, erhöhtem Puls und plötzlichen Schweißausbrüchen ärztlichen Rat einholen.

Eine koronare Herzerkrankung ist zudem die häufigste Ursache für den plötzlichen Herztod.

Diagnose einer koronaren Herzkrankheit (KHK)

Nach der Anamnese, dem ausführlichen Gespräch mit dem Patienten, misst der behandelnde Arzt zunächst Blutdruck und Puls und hört Herz und Lunge ab. Den Medizinern der Medizinischen Klinik – Kardiologie / Angiologie im Marien Hospital Herne – Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum stehen darüber hinaus weitere Diagnosemöglichkeiten zur Verfügung.

Ruhe-EKG und Belastungs-EKG

Bei Verdacht auf eine koronare Herzerkrankung wird ein Ruhe-EKG durchgeführt, welches mithilfe von Elektroden am Körper aufgezeichnet wird. Dieses EKG kann Hinweise auf den Ursprung der Brustschmerzen geben oder in manchen Fällen bereits eine Durchblutungsstörung sichtbar machen.

Beim Verdacht auf eine Durchblutungsstörung der Herzkranzgefäße dient das Belastungs-EKG als Erstuntersuchung. Zusätzlich liefert der Test, bei dem der Patient sich auf dem Laufband oder Fahrradergometer bewegt, Informationen über das Blutdruckverhalten und das Auftreten von Herzrhythmusstörungen. Das Ziel des Tests ist es, die individuelle Belastungsgrenze zu erreichen.

Laboruntersuchungen bei Verdacht auf eine KHK

Sollte der Verdacht auf eine koronare Herzerkrankung bestehen, kann der Arzt mittels laborchemischer Untersuchungen Informationen zu den Risikofaktoren erlangen. Hierzu zählen Fett- und Zuckerstoffwechsel, Bestimmung der Herzenzyme, der Elektrolyte sowie der Nieren-, Leber- und Schilddrüsenfunktion.

Echokardiografie / Ultraschall zur Diagnose einer KHK

Durch die Ultraschalluntersuchung des Herzens können die Pumpfunktion und die Funktion der Herzklappen dargestellt werden. Dabei ist es möglich, Größe, Struktur und Funktion der Herzkammern zu analysieren. Werden Bewegungsstörungen der Herzwand erkannt, ist dies ein Hinweis auf eine koronare Herzkrankheit.

Stress-Echokardiografie und Spiroergometrie

Bei der Stress-Echokardiografie wird eine Ultraschalluntersuchung des Herzens unter Belastung durchgeführt. Ein wichtiger Hinweis auf eine gestörte Koronargefäßdurchblutung ist hier der Nachweis von Wandbewegungsstörungen.

Spiroergometrie bei KHK

Bei einer Spiroergometrie werden zudem die Atemgase und weitere Herz-Kreislauf-Parameter gemessen, die ein genaues Bild vom Ausmaß der Leistungseinschränkung liefern.

Magnetresonanztomografie (MRT)

Die Magnetresonanztomografie dient der Darstellung des Herzens. Die Herzmuskulatur wird dabei zum einen in Ruhe und zum anderen unter Belastung untersucht. So ist es möglich, Aussagen über die Durchblutung bzw. über die Durchgängigkeit der Herzkranzgefäße zu treffen. Die Belastungsuntersuchung erfolgt durch die Gabe von Medikamenten.

Herzkatheteruntersuchung (Koronarangiografie)

Bei einer Herzkatheteruntersuchung lassen sich die Herzkranzgefäße mit Hilfe von Kontrastmitteln während einer Röntgenuntersuchung darstellen. So kann festgestellt werden, ob die Koronargefäße verengt und/oder verschlossen sind. Ggf. besteht die Möglichkeit, diese in gleicher Sitzung durch eine sogenannte PCI wieder aufzudehnen und mit einem Stent zu versorgen.

Eine Herzkatheteruntersuchung wird in der Regel dann durchgeführt, wenn die Beschwerden und vorangegangenen Untersuchungen (z.B. EKG, Echokardiographie, MRT) Hinweise auf eine Durchblutungsstörung am Herzen geben.

Untersuchung einer KHK im Herzkatheterlabor

In den hochmodernen Herzkatheterlaboren des Marien Hospital Herne ist es möglich ein verschlossenes Herzkrankgefäß zu lokalisieren und im Anschluss dann direkt mit einem minimal-invasiven Eingriff zu behandeln.

Behandlung einer Koronaren Herzkrankheit (KHK)

Die Therapie der koronaren Herzkrankheit ist darauf ausgelegt, Beschwerden zu lindern und die Lebenserwartung zu verbessern. Dies kann unter anderem durch medikamentöse Therapie, aber auch durch Änderung des Lebensstils erreicht werden. Manchmal ist auch das Einsetzen eines Stents im Herzkatheterlabor nötig, um eine kritische Durchblutungsstörung zu behandeln – oft ist hier eine rein medikamentöse Behandlung nicht ausreichend.

Änderung des Lebensstils

Für Patienten, die an einer koronaren Herzkrankheit leiden, spielt ein gesunder Lebensstil eine wichtige Rolle. Dazu gehören neben einer gesunden Ernährung und dem Vermeiden von Übergewicht auch der Verzicht auf Nikotinkonsum um Rückfälle vorzubeugen. Betroffenen Personen wird zudem empfohlen, regelmäßige Bewegung in ihren Alltag zu integrieren und übermäßigen Stress zu vermeiden.

Medikamente zur Behandlung einer KHK

Verschiedene Medikamente führen zu einer Verbesserung der Symptome und der Heilungschancen einer koronaren Herzkrankheit. Dazu zählen Thrombozytenaggregationshemmer, Betablocker, ACE-Hemmer, Diuretika und Statine (Fettsenker). Die Patienten werden vom medizinischen Team der Medizinischen Klinik ll – Kardiologie / Angiologie individuell auf die nötigen Medikamente eingestellt.

Einsetzen eines Stents bei verschlossenen Herzkranzgefäßen

Wenn die Herzkranzgefäße (Koronararterien) bei Koronarer Herzerkrankung massiv verschlossen sind der Blutfluss zum Herzmuskel stark beeinträchtigt ist, kann eine interventionelle Therapie erforderlich werden. Eine der Maßnahmen ist das Aufdehnen von Engstellen und der Einsatz eines Stents, beides wird im Herzkatheterlabor platziert.

Bei der Stent-Implantation handelt es sich um einen minimalinvasiven Eingriff. Der behandelnde Kardiologe führt einen Katheter über die Leiste in die betroffene Koronararterie ein und lokalisiert die Engstelle. Anschließend wird ein aufgeblasener Ballon an der verengten Stelle positioniert, um die Arterie wieder zu erweitern (perkutane Koronarintervention, auch PCI). Im Anschluss wird der Stent, ein kleines Netzröhrchen aus Metall oder Kunststoff, in die Wand der Arterie eingesetzt, um diese offenzuhalten und den Blutfluss wiederherzustellen.

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