Marien Hospital Herne - Plasmazellmyelom
Zu den Inhalten springen
Marien Hospital Herne
St. Elisabeth Gruppe
HomeHome
Medizinische Klinik III - Hämatologie / Onkologie

Plasmazellmyelom

Plasmazellmyelome gehören zur Gruppe der Non-Hodgkin-Lymphome, werden aber aufgrund ihrer speziellen Eigenschaften in der Regel als eigene Erkrankungsgruppe angesehen. Sie können sich im ganzen Körper ausbreiten. Im Vordergrund stehen poröse Stellen an den Knochen (sog. Osteolysen), die u. U. auch zu Knochenbrüchen (Frakturen) führen können.

Plasmazellmyelom – Symptome

Oft stehen Schmerzen in der Wirbelsäule oder im Bereich der tragenden Röhrenknochen (Oberschenkel, Oberarm) im Vordergrund. Ansonsten zeigt sich die Erkrankung häufig durch eine Verschlechterung der Nierenfunktion bis hin zur Notwendigkeit der Blutwäsche (Dialyse). Ein zu hoher Calciumspiegel im Blut (Hyperkalziämie) kann zur Wesensveränderung mit Schläfrigkeit oder Verlangsamung führen. Letzteres kann auch Folge einer häufig zu beobachtenden Blutarmut sein. Es gibt jedoch auch Plasmazellmyelome, die ohne Symptome als Zufallsbefund bei der Diagnostik anderer Erkrankungen auffallen. Eine Lymphknotenvergrößerung oder Vergrößerung von Leber und Milz tritt im Gegensatz zu anderen Non-Hodgkin-Lymphomen in der Regel nicht auf.

Plasmazellmyelom – Behandlungsverfahren

Die Behandlung erfolgt mittels standardisierter Therapieschemata durch eine Kombination aus Chemotherapie und ggf. zielgerichteter Therapie. Hier hat sich in den letzten Jahren insbesondere die Beeinflussung des Proteasoms (der "Müllabfuhr der Zelle") oder auch von Abkömmlingen des Thalidomids (früher als Contergan bekannt) bewährt. Diese Substanzen beeinflussen u.a. über immunologische Mechanismen die Erkrankungsaktivität und führen in Kombination mit Cortisonsubstanzen und ggf. klassischer Chemotherapie zu längeren therapiefreien Zeiten wie noch vor Jahren. Zudem stehen vermehrt Antikörper zur Verfügung, die einzelne Zielstrukturen auf der Zelle erkennen und damit unter Verzicht oder in Kombination mit Zytostatika das Ansprechen verbessert werden kann.

Bei jüngeren Patienten ist weiterhin nach Remission (Zurückdrängen der Erkrankung) die Sammlung eigener (autologer) peripherer Stammzellen mit nachfolgender Stammzelltransplantation der Behandlungsstandard, je nach Ansprechen gefolgt von einer medikamentösen Erhaltungstherapie.

Therapieoptionen bei Rückfällen

Je nach Zeitintervall seit der Ersttherapie kann durch erneute Chemo- und zielgerichtete Therapie wiederum ein Rückgang der Erkrankung erreicht werden. Gerade durch die Verfügbarkeit mehrerer neuer Substanzen in den vergangenen Jahren besteht vermehrt Möglichkeiten, die Erkrankung auch nach bereits erfolgter autologer Stammzelltransplantation oder bei alters- bzw. erkrankungsbedingter nicht möglicher Transplantation zu beeinflussen.

© Marien Hospital Herne | Impressum | . Datenschutz | . Datenschutz­einstellungen anpassen.