Urothelkarzinome sind bösartige Tumorerkrankungen, die von der Harnblase oder den ableitenden Harnwegen ausgehen. Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei ca. 73-77 Jahren. Insgesamt ist mit einer Zunahme der Neuerkrankungen zu rechnen.
Diagnose und medizinische Versorgung
Trotz neu entwickelter diagnostischer und operativer Verfahren ist das Urothelkarzinom nach wie vor eine aggressive Erkrankung. Die Prognose ist abhängig vom Tumorstadium und Differenzierungsgrad. Eine medikamentöse Chemotherapie kann die Gesamtüberlebenszeit bei fortgeschrittenen oder metastasierten Stadien verlängern. Risikofaktoren für die Entstehung von Blasenkrebs sind u.a. chronische Entzündungen, Rauchen und die Aufnahme bestimmter Gifte.
Um eine gesicherte Diagnose zu stellen, wird zuerst eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt sowie eine Urinprobe genommen. Im Labor kann der Harn auf Tumorzellen hin überprüft werden. Die wichtigste Untersuchung bei Verdacht auf Harnblasenkrebs ist die Spiegelung der Harnröhre und der Harnblase, die „Urethro-Zystoskopie“. Dabei kann der Arzt nicht nur die Blasenwand beurteilen, sondern aus verdächtigen Stellen gleich eine Gewebeprobe entnehmen und diese anschließend histologisch untersuchen lassen.
Behandlungsverfahren
Die Therapie erfolgt stadienabhängig unter Berücksichtigung der Lebensumstände des Patienten (Allgemeinzustand, Alter, Nebenerkrankungen) mit verschiedenen Methoden. Wenn immer möglich und sinnvoll, stehen zunächst unterschiedliche operative Verfahren im Vordergrund. Hierzu verweisen wir auf unsere Urologische Klinik, die zahlreiche operative Verfahren anbietet. Bei frühen Stadien sind die Heilungsaussichten gut. Metastasierte Harnblasenkarzinome werden standardmäßig mit einer Chemotherapie behandelt. Wir setzten dabei unterschiedliche Therapieschemata ein. Darüber hinaus bieten wir neuartige Therapiekonzepte im Rahmen klinischer Studien an.