Medizinische Klinik III - Hämatologie / Onkologie

Nierenzellkarzinom

Nierenzellkarzinome sind eine bösartige Erkrankung des Nierengewebes, die vorwiegend ältere Menschen trifft. Sie sind bei 3,5 % aller Krebsneuerkrankungen beim Mann und 2,5 % aller Krebsneuerkrankungen bei Frauen eher eine seltene Erkrankung. Zu den Nierenkrebsarten zählen auch bösartige Erkrankungen, die zwar in der Niere entstehen, nicht jedoch dem Funktionsgewebe der Niere entspringen, wie z. B. das Urothelkarzinom. Dies ist ein Tumor, der dem Übergangsgewebe (Urothel) in den angrenzenden ableitenden Harnwegen entsteht.

Diagnose und medizinische Versorgung

Die Prognose des Nierenzellkarzinoms ist abhängig vom Tumorstadium und ist mit einer durchschnittlichen 5-Jahres-Überlebensrate von 75 % bei Männern und 77 % bei Frauen verhältnismäßig günstig. Risikofaktoren für die Entstehung von Nierenkrebs sind u.a. Rauchen, Übergewicht und ein erhöhter Blutdruck.

Nierenzellkarzinome werden häufig zufällig bei Untersuchungen entdeckt, die aus einem anderen Grund durchgeführt wurden. Um die Diagnose zu sichern, werden Blutuntersuchungen und bildgebende Verfahren (wie z.B. eine Computertomografie) eingesetzt.

Behandlungsverfahren

Bei einem nicht metastasierten Nierenzellkarzinom ist die Therapie der Wahl die chirurgische Entfernung des Tumors. Hier verweisen wir auf unsere Urologische Klinik, die je nach Stadium unterschiedliche operative Verfahren anbietet.

Im Falle einer Metastasierung oder einer Inoperabilität können mit modernen, zielgerichteten Medikamenten mitunter langfristige Tumorstabilisierungen erreicht werden, bei meist guter Lebensqualität. In den letzten Jahren sind eine ganze Reihe von neuartigen Substanzen zur Behandlung des Nierenzellkarzinoms zugelassen worden. Diese Substanzen binden an spezifische Bindungsstellen, die für das Tumorwachstum verantwortlich sind und hemmen diese Signale direkt an den Tumorzellen oder an den tumorversorgenden Blutgefäßen. Da es hierunter auch zu Nebenwirkungen kommen kann, ist eine gute ärztliche Begleitung notwendig, die wir bei jedem Patienten gewährleisten.