Prostatakarzinomzentrum – Erkennen | Marien Hospital Herne
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Prostatakarzinomzentrum

Erkennen

Die Prostata ist ein Organ des männlichen Körpers. Die kastaniengroße Drüse befindet sich unterhalb der Harnblase und ummantelt den Anfangsteil der Harnröhre bis zum Beckenboden. Sie ist für einen Teil der Spermaproduktion verantwortlich.

Prostatakrebs – Diagnose

Noch vor der Diagnose Prostatakrebs steht der Verdacht auf das Vorliegen einer bösartigen Neubildung der Prostata. Das heißt, ein auffälliger Wert des Prostata-spezifischen Antigens (PSA) im Blut oder eine Verhärtung während der rektalen Tastuntersuchung beim niedergelassenen Urologen haben dazu geführt, weitere Untersuchungen zur Abklärung der Verdachtsdiagnose vorzunehmen. Der Nachweis eines Prostatakarzinoms erfolgt immer über die feingewebliche Untersuchung der Prostata. Das Gewebe dazu wird entweder über eine Probenentnahme (Biopsie) oder im Rahmen eines operativen Eingriffs, wie z. B. der Ausschälung der Prostata (TUR-P) gewonnen.

Zurzeit werden in der Urologischen Klinik des Marien Hospital Herne verschiedene Diagnoseverfahren beim Verdacht auf Prostatakrebs angewendet. Die Vorbereitung der Patienten (Aufklärung, Rezeptausstellung Antibiotikaprophylaxe, ggf. Rektalabstrich, ggf. Überweisung zur MRT) und Auswahl der Biopsiemethode erfolgt üblicherweise im Rahmen der Spezialsprechstunde Prostatadiagnostik.

Bildgebende Nachweisverfahren


Seit 2002 wendet die Urologische Klinik des Marien Hospital Herne im Rahmen von klinischen Studien neuartige Ultraschallverfahren an, um die herkömmliche Biopsie zu präzisieren. In enger Kooperation mit Spezialisten aus der Uro-Radiologie wird die Magnetresonanztomographie genutzt, um den Prostatakrebs noch frühzeitiger zu erkennen. Mithilfe der bildgebenden Spezialuntersuchungen erhöhen sich die Chancen, den Tumorherd zu finden enorm und der Patient wird insgesamt weniger belastet. In der Urologischen Klinik kommen folgende Verfahren zur Diagnostik von Prostatakrebs zum Einsatz:

Echtzeit-Elastographie

Bei der Echtzeit-Elastographie handelt es sich um eine Messung der Elastizität bzw. der Härte des Prostatagewebes. Dies ist ein bildgebendes Verfahren, mit dem tumorverdächtiges Gewebe in der Prostata mithilfe verschiedener Farben auf dem Ultraschallmonitor angezeigt wird. Die harten tumorverdächtigen Areale werden so aufgespürt und können gezielt biopsiert werden.

Duplex- und Kontrastmittelsonografie

Mit dieser speziellen Art der Ultraschalluntersuchung kann die Aussagekraft der untersuchten Prostata deutlich erhöht werden. Bei diesem Verfahren wird sowohl der Doppler-Effekt als auch die zweidimensionale farbkodierte Anwendung verwendet.

Mit diesen speziellen Untersuchungsverfahren werden z. B. die Blutfluss-Geschwindigkeiten festgestellt, die Richtung des Blutflusses und wieviel Blut in den Schwellkörper hineinfließt, gehalten wird und wieviel Blut wieder herausfließt.

Fusion von MRT und Ultraschall

Die Fusion, also Überlagerung mehrerer bildgebender Verfahren, ist eine neuartige und äußerst vielversprechende Methode zum Aufspüren (Detektion) des Prostatakarzinoms. Dazu werden zuvor gewonnene Bilddaten (DICOM-Format) aus einer MRT-Untersuchung mithilfe eines Datenträgers (DVD oder USB-Stick) in unser Ultraschall-Fusionssystem eingelesen. Die vom Radiologen als auffällig beschriebenen Areale werden dann digital markiert. Die Fusion überträgt die Informationen aus dem MRT-Datensatz dann auf den in Echtzeit durchgeführten Ultraschall und ermöglicht eine präzise Biopsie der vorbeschriebenen MRT-Areale.

Als Besonderheit für die Diagnose von Prostatakrebs bieten wir seit Januar 2013 darüber hinaus an, eine Fusion aus MRT und Elastographie durchzuführen. Der Untersucher erhält dadurch zusätzlich Auskunft über die Gewebeelastizität der MRT-Areale und kann so abwägen, ob eine gezielte Biopsie notwendig ist oder ggf. vermieden werden kann.

 

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