Zum 42. internationalen Symposium zum Thema vollendoskopischen Operationen an Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule kamen am 21. September 2017 Wirbelsäulenchirurgen aus 23 Nationen in das Ruhrgebiet, um sich am St. Anna Hospital Herne weiterzubilden. Rund um das Symposium wurden zusätzliche Basis- und Intensivworkshops angeboten, die den Teilnehmern das praktische Üben der minimal-invasiven Operationstechnik ermöglichten, wobei sie hilfreiche Ratschläge durch die Experten erhielten. Das Operationsverfahren wurde unter der Leitung von Priv.-Doz. Dr. Sebastian Rütten, Leiter des Zentrum für Wirbelsäulenchirurgie und Schmerztherapie des Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie der St. Elisabeth Gruppe, entwickelt und wird heute von Experten weltweit eingesetzt.
Im Rahmen des Symposiums präsentierten die Experten des Zentrum für Wirbelsäulenchirurgie und Schmerztherapie die vollendoskopische minimal-invasive Operationsmethodik und stellten dabei auch Chancen und Grenzen des Verfahrens vor. Zusätzlich zu den Vorträgen wurde das Symposium durch zwei Live-OPs auch praktisch bereichert, in denen ein Bandscheibenvorfall sowie eine Spinalkanalstenose im Lendenbereich operiert wurden. Die Basis- und Intensivworkshops ermöglichten den Teilnehmern dann, die vorgestellten Methoden unter Anleitung durch die Experten selbst praktisch zu üben. Dabei probierten sie ebenfalls verschiedene operative Zugangsmethoden aus. „Je nach Krankheitsbild eignen sich unterschiedliche Methoden, um an den zu operierenden Bereich zu gelangen. Im Rahmen der Workshops haben wir mit den internationalen Kollegen genau dies geübt und ihnen die Vor- und Nachteile der Vorgehensweisen erläutert“, so der Leitende Oberarzt Dr. Martin Komp.
Die vollendoskopische Operation hat im Vergleich zur konventionellen OP-Methode zahlreiche Vorteile. Patienten profitieren beispielsweise von der kürzeren Operationsdauer. Narben und Schmerzen können durch den nur wenige Millimeter kleinen Hautschnitt und das minimal-invasive Vorgehen nahezu vermieden werden. Dies führt auch zu einer schnelleren Genesung. Zudem werden möglich Komplikationen reduziert. „Die Vorteile endoskopischer Eingriffe haben diese Art der Operation in vielen medizinischen Disziplinen zum Standard gemacht. Im Bereich der Lendenwirbelsäule kann der Spinalkanal beispielsweise mithilfe kleiner Zugänge und hochtechnisierter Instrumente, darunter Endoskope mit speziellen Optiken und langen Arbeitskanälen, vollendoskopisch erreicht werden“, erklärt Priv.-Doz. Dr. Rütten, der seit 1999 insbesondere endoskopische Operationsverfahren und -instrumente entwickelt. „Um mit Hilfe der Technologie jedoch die besten Ergebnisse für die Patienten zu erzielen, ist eine langjährige Anwendungserfahrung notwendig. Daher sind Symposien und Workshops wichtig, um sich dahingehend weiter zu entwickeln. Ich freue mich, dass wir dazu auch viele internationale Gäste in Herne begrüßen konnten“, so Dr. Komp.