Optimal auf die Bedürfnisse des Kindes ausgerichtet, ist die Muttermilch besonders gut für das Baby verträglich und enthält wichtige Nährstoffe. Das Stillen ist für Mutter und Kind aber weit mehr als nur eine Form der Ernährung. Es stärkt vor allem die Bindung zwischen Mutter und Kind.
Die ausgebildeten Stillberaterinnen der Klinik für Geburtshilfe des Marien Hospital Herne beantworten alle Fragen rund um das Thema Stillen. Sie helfen stillenden Müttern dabei, Stillprobleme – nach der Geburt im Krankenhaus oder im Wochenbett zuhause – zu lösen.
Bei einem gesunden Baby richtet sich die Stillzeit nach dem individuellen Bedarf des Kindes. Es gilt das Prinzip von Angebot und Nachfrage: Das Baby bestimmt Häufigkeit, Dauer und Frequenz des Stillens am Tag. Die Erfahrung zeigt: Mutter und Kind finden schnell ihren ganz eigenen Rhythmus.
Den Milchfluss durch das Stillen ab der Geburt zu fördern, bringt viele Vorteile mit sich: die Milch wird schneller nachgebildet, das Baby nimmt schnell und konstant zu und die Brustwarzen der stillenden Frau gewöhnen sich an diese neue Beanspruchung und werden weniger wund.
Es gibt viele verschiedene Stillpositionen, die sich bei vielen stillenden Frauen bewährt haben. Unabhängig von der Position sollten Mütter folgende Punkte generell beachten:
Der Wiegegriff.
Die Seitenlage.
Stillposition Hoppe Reiter.
Stillen in Rückenposition.
Laid-Back-Stillposition.
Eine Brustmassage kommt dann zum Einsatz, wenn die Milch von Hand entleert oder dem Kind durch das Auslösen des Milchspendereflex das Trinken beim Stillen erleichtert werden soll. Zusätzlich wird so die Produktion der Milch angeregt. Das kann stillenden Frauen Linderung bei Milcheinschuss oder gespannten und gestauten Brüsten bringen.
Das geschulte Personal der Stillberatung erklärt in diesem Video, wie die stillende Mutter eine Brustmassage richtig durchführt.
Während der Stillzeit wird die Brust der Mutter besonders beansprucht. Aus diesem Grund sollte sie auch eine besondere Pflege erfahren: Um den für das Bonding – den Beziehungsaufbau zwischen Mutter und Baby – wichtigen Eigengeruch nicht zu überdecken, rät die Stillberatung stillenden Frauen von parfümierten Pflegeprodukten wie Seife, Duschbad oder Körperlotion ab. Idealerweise werden PH-neutrale Produkte genutzt und die Brust wird beim Eincremen ausgespart
Bei wunden Brustwarzen kann es hilfreich sein, nach dem Stillen Brustwarze und Warzenhof mit einem Tropfen der Milch vorsichtig einzureiben und trocknen zu lassen. Auch eine reine Lanolinsalbe kann dünn aufgetragen werden. Diese muss jedoch vor dem nächsten Stillen abgewaschen werden.
Die Brustwarzen gewöhnen sich mit der Zeit an ihre neue Aufgabe und das Saugen des Kindes. Mit der Zeit nimmt die Empfindlichkeit ab.
Sollte das Stillen für Mutter und Kind nicht funktionieren oder nicht die ideale Ernährungsform sein, unterstützt die Stillberatung des Marien Hospital Herne. Milchersatz kann die Muttermilch komplett ersetzen oder ergänzen, wenn nicht genügend Milch produziert wird. Auch rund um das Zufüttern von abgepumter Muttermilch unterstützt die Stillberatung des Marien Hospital Herne. Für diesen Zweck werden auf der Station Milchpumpen für die Frauen zur Verfügung gestellt.
Zusätzliche Milch muss nicht zwangsläufig über die Flasche gefüttert werden. Ein ergänzendes Zufüttern kann z. B. auch über eine Sonde – einen dünnen Kunststoffschlauch – an der Brust der Mutter erfolgen.
Stillberaterinnen | Station 2
Marien Hospital Herne – Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum
Hölkeskampring 40
44625 Herne
Fon 0 23 25 - 499 – 52 32
Weitere Angebote rund um Schwangerschaft und Geburt gibt es hier.