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Marien Hospital Herne
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Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie

Magenkrebs

Magenkrebs (Magenkarzinom) ist die vierthäufigste krebsbedingte Todesursache. Oftmals sind Menschen ab dem 50. Lebensjahr betroffen. Da Betroffene so gut wie keine Symptome verspüren, ist es oftmals schwer, die Erkrankung frühzeitig zu erkennen.

Es gibt verschiedenen Arten von Magenkrebs. Etwa 90 bis 95 % sind Adenokarzinome, die sich aus den Drüsenzellen in der innersten Auskleidung des Magens entwickeln. Magentumore müssen übrigens nicht immer Krebs sein. Es gibt auch gutartige Tumore.

Risikofaktoren für Magenkrebs

Es gibt einige Faktoren, die das Risiko für Magenkrebs erhöhen können:

  • Die Infektion mit Helicobacter pylori bzw. eine chronische Gastritis gilt als wichtigster Risikofaktor
  • Ernährung mit einem hohen Anteil an geräucherten, gesalzenen oder eingelegten Lebensmitteln und einem geringen Anteil an Obst und Gemüse
  • Alter und Geschlecht: Männer ab 50 Jahren sind häufiger von Magenkrebs betroffen
  • familiäre Vorbelastung und genetische Faktoren, insbesondere bei Personen mit erblichen Erkrankungen wie dem Lynch-Syndrom
Grafische Darstellung von Helicobacter pylori-Bakterien.

Magenkrebs ist eine häufige bösartige Erkrankung. Hauptrisikofaktor ist eine Helicobacter pylori-Infektion.

Symptome: Magenkrebs bleibt oft lange unbemerkt

Frühe Symptome von Magenkrebs gibt es kaum, weshalb er oft erst im fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert wird. Wenn Symptome auftreten, sind sie oft unspezifisch und leicht mit anderen Erkrankungen zu verwechseln. Hier sind einige häufige Beschwerden, die auf Magenkrebs hinweisen können:

  • Völlegefühl
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Verlust des Appetits
  • Plötzlicher Gewichtsverlust
  • Druckgefühl im Oberbauch bzw. Schmerzen im Oberbauch
  • Chronisches Sodbrennen (gastroösophageale Refluxbeschwerden)
  • Blähungen
  • Blut im Stuhl
  • Erbrochenes Blut: Das Erbrechen von Blut oder kaffeebraunem Material kann ebenfalls ein alarmierendes Zeichen sein.
  • Müdigkeit und Schwäche

Magenkrebs – Diagnose

In Zusammenarbeit mit der Gastroenterologie der Medizinischen Klinik I des Marien Hospital Herne werden Erkrankungen des Magens mit modernsten Untersuchungsmethoden in HD Technik diagnostiziert.

Krebserkrankungen des Magens werden im Marien Hospital Herne nach internationalen Leitlinien und modernsten Diagnoseverfahren untersucht.

Heilungschancen bei Magenkrebs

Die Heilungschancen bei Magenkrebs hängen stark vom Stadium der Erkrankung und anderen individuellen Faktoren ab. In der Regel wird Magenkrebs in vier Hauptstadien eingeteilt:

Frühes Stadium (Stadium I)

Hier beginnt der Krebs meist in der Magenschleimhaut und hat sich nicht über den Magen hinaus ausgebreitet. In diesem Stadium ist Magenkrebs oft heilbar, insbesondere wenn er operativ entfernt werden kann.

Fortgeschrittenes Stadium (Stadium II und III)

In diesen Stadien kann sich der ausbreitende Krebs auf benachbarte Gewebe und möglicherweise die Lymphknoten ausdehnen. Die Behandlung kann in diesen Fällen eine Operation sowie eine Kombination aus Chemotherapie und gegebenenfalls Strahlentherapie umfassen. Das hängt von der Schwere und Verbreitung des Krebses ab. Heilungschancen bestehen, sind jedoch deutlich vermindert im Vergleich zum frühen Stadium.

Metastasiertes Stadium (Stadium IV)

Wenn sich Magenkrebs auf entfernte Organe (z. B. Leber, Lungen oder andere Teile des Körpers) ausgebreitet hat, also Metastasen gebildet hat, spricht man von metastasiertem Magenkrebs. In diesem Stadium wird die Krankheit in der Regel als fortgeschritten und nicht mehr heilbar angesehen. Patienten werden dann palliativ behandelt.

Behandlungen bei Magenkrebs

Wenn alle erforderlichen Untersuchungsergebnisse vorliegen, wird in einer Tumorkonferenz die beste Behandlungsmethode für den jeweiligen Fall festgelegt. Dies geschieht nach neuesten internationalen Empfehlungen durch die Spezialisten der verschiedenen Fachrichtungen des Universitätsklinikums. Hierzu zählen neben der Chirurgie, auch die Innere Medizin, Onkologie, Strahlentherapie u.a. Sämtliche Vor- und Nachbehandlungen – wie Chemotherapie und Strahlentherapie – werden hier am Universitätsklinikum selbst angeboten.

Die Behandlung von Magenkrebs hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich des Stadiums der Erkrankung, der allgemeinen Gesundheit des Patienten und möglicher Begleiterkrankungen. In den meisten Fällen umfasst die Therapie eine Kombination aus chirurgischen, chemotherapeutischen und radiologischen Ansätzen.

Magenkrebs – Operation

Die chirurgische Entfernung des Tumors ist oft der erste Schritt bei der Behandlung von Magenkrebs. Hierbei können Ärzte verschiedene Verfahren anwenden:

  • Totale Gastrektomie: Bei dieser Methode wird der gesamte Magen entfernt, was in fortgeschrittenen Stadien der Erkrankung notwendig sein kann.
  • Partielle Gastrektomie: Bei einer teilweisen Entfernung des Magens wird nur der betroffene Bereich des Magens entfernt. Dies wird häufig angewendet, wenn der Tumor in einem frühen Stadium entdeckt wird. Der verbleibende Magen kann weiterhin eine normale Funktion erfüllen.
  • Lymphadenektomie: Diese Operation umfasst die Entfernung von benachbarten Lymphknoten, die möglicherweise Krebszellen enthalten. Diese Maßnahme ist wichtig, um sicherzustellen, dass sich keine Metastasen gebildet haben und die Entfernung des gesamten Tumors gewährleistet ist.
  • Minimale invasive Chirurgie: In vielen Fällen kann eine minimal-invasive Operationstechnik angewendet werden, bei der der Tumor durch kleine Schnitte entfernt wird. Diese Methode hat oft den Vorteil einer schnelleren Genesung und weniger postoperativer Schmerzen.


Die Chirurgie bösartiger Tumoren des Verdauungstraktes stellt einen besonderen Schwerpunkt der Chirurgischen Klinik dar. Die Eingriffe werden – wenn immer möglich und sinnvoll – bevorzugt in Schlüssellochtechnik durchgeführt. Eingriffe an Tumoren im Magen werden auch robotisch durchgeführt.

Schematische Darstellung einer totalen Gastrektomie zur Entfernung eines Magenkrebses

Schematische Darstellung einer totalen Gastrektomie zur Entfernung eines Magenkrebses

Die Wahl der chirurgischen Technik hängt von mehreren Faktoren ab. Dazu gehören die Größe und der Standort des Tumors, das Stadium der Erkrankung sowie die allgemeine Gesundheit des Patienten. Nach der Operation erfolgt in der Regel eine Nachsorge, um sicherzustellen, dass sich keine neuen Tumoren bilden und um mögliche Nebenwirkungen der Behandlung zu überwachen.
In vielen Fällen werden auch umliegende Lymphknoten entfernt, um die Ausbreitung des Magenkrebses zu verhindern.

Chemotherapie

Chemotherapie kann vor (perioperative Chemotherapie) oder nach der Operation von Magenkarzinomen (postoperative Chemotherapie) eingesetzt werden, um das Tumorwachstum zu stoppen oder die Größe des Tumors zu reduzieren. Diese Behandlung beinhaltet die Verwendung von Medikamenten, die Krebszellen angreifen und abtöten. In der Regel erfolgt die Chemotherapie in mehreren Zyklen.

Strahlentherapie

Die Strahlentherapie kann ebenfalls eine Rolle in der Behandlung von Magenkrebs spielen insbesondere bei Patienten, die nicht für eine Operation geeignet sind oder deren Tumoren sehr aggressiv sind. Hierbei setzen Ärzte hochenergetische Strahlen ein um Krebszellen zu zerstören.

Zielgerichtete Therapien und Immuntherapien

In den letzten Jahren haben sich auch zielgerichtete Therapien und Immuntherapien als vielversprechende Ansätze zur Behandlung von Magenkrebs erwiesen. Diese Therapien zielen darauf ab, spezifische Merkmale der Krebszellen zu attackieren oder das Immunsystem des Patienten zu stärken, um die Krebszellen zu bekämpfen.

Nachsorge und Lebensstil

Nach der Behandlung ist eine regelmäßige Nachsorge wichtig, um ein erneutes Auftreten der Erkrankung frühzeitig zu erkennen. Veränderungen im Lebensstil, wie eine ausgewogene Ernährung und das Vermeiden von Risikofaktoren (z. B. Rauchen, übermäßiger Alkoholgenuss), können ebenfalls dazu beitragen, die Gesundheit zu verbessern und die Heilungschancen zu erhöhen.

Magenkrebs: Vorbeugung und Früherkennung

Personen mit erhöhtem Risiko für Magenkrebs (z. B. familiäre Vorbelastung, bestehende Magenkrankheiten) sollten regelmäßige endoskopische Untersuchungen (Gastroskopie) in Betracht ziehen. Auch regelmäßige Blutuntersuchungen können Inflammation und andere Anzeichen erkennen, die auf ein erhöhtes Risiko für Magenkrebs hindeuten können. Bei familiärer Vorbelastung kann ein genetischer Test auf bestimmte Mutationen sinnvoll sein, um das Krebsrisiko besser zu bestimmen und eventuelle präventive Maßnahmen zu planen.

Foto einer Gastroskopie, einer Vorsorgeuntersuchung bei Magenkrebs.

Personen mit familiärer Vorbelastung oder bestehenden Magenkrankheiten sollten regelmäßige Gastroskopien in Betracht ziehen, um ggf. Magenkrebs frühzeitig zu erkennen.

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