Nervenbahnen leiten nicht nur Schmerzreize aus allen Körperregionen an das Gehirn weiter, sie können auch selbst weh tun. Was zu tun ist, wenn Nerven schmerzen, erläuterten Experten des Marien Hospital Herne – Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum bei der Patientenveranstaltung „Wenn Nerven schmerzen“ am vergangenen Dienstag, dem 26. November 2024.
Nervenschmerzen, sogenannte neuropathische Schmerzen, entstehen als direkte Folge einer Schädigung des Nervensystems. Dabei können sehr kleine Nerven, das periphere Nervensystem oder das Gehirn selbst betroffen sein. So leidet etwa die Hälfte der Diabetiker an Nervenschädigungen, die sich in einer schmerzhaften Neuropathie äußern. Insbesondere lange und feine Nervenfasern werden dabei zerstört. In einem frühen Stadium treten eine Verminderung der Empfindung und Schmerzen in körperfernen Bereichen wie beispielsweise den Füßen auf. „Im fortgeschrittenen Krankheitsstadium kann es sogar zu einem Verlust der Muskelkraft kommen“, erklärt Dr. Axel Münker, Leitender Arzt der Abteilung für Schmerz- und Palliativmedizin, Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin des Marien Hospital Herne – Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum.
Bei der Patientenveranstaltung „Wenn Nerven schmerzen“ informierte der Schmerzmediziner Betroffene und Interessierte über die neuesten wissenschaftlichen Fortschritte der modernen Schmerzmedizin. Dabei ging er vor allem auf die aktuellen Empfehlungen zur Diagnostik und Behandlung von Nervenschmerzen ein und stellte im Anschluss eine laufende klinische Studie vor, bei der die Wirksamkeit von cannabishaltigen Medikamenten in der Behandlung neuropathischer Schmerzen untersucht wird.